Berlin. . Hat die fünffache Olympiasiegerin Claudia Pechstein Kontakte zur Rockerbande „Hells Angels“? Nach Medienberichten ist jetzt ein Schreiben aufgetaucht, das den Verdacht nahelegt. Besonders brisant: Pechstein ist Hauptmeisterin bei der Bundespolizei.

Claudia Pechstein könnte ein Problem bekommen. Der fünfmaligen Olympiasiegerin im Eisschnelllauf werden dubiose Kontakte zur Rockerbande Hells Angels nachgesagt. Das ist insofern bemerkenswert, da Pechstein bei der Bundespolizei angestellt ist.

Wie „Spiegel online“ berichtet, gab es im Mai eine Razzia bei einem polizeibekannten Hells-Angels-Mitglied in Berlin. Dabei sollen die Ermittler auf eine Vollmacht gestoßen sein, die die Unterschrift Pechsteins trägt. Mit der Vollmacht vom 16. Juli 2010 erlaubt sie, so „Spiegel online“, zwei Hells-Angels-Rockern den Zugang zu ihrem Grundstück am Berliner Scharmützelsee. Mit der Vollmacht erhalten die beiden Männer offenbar auch die Schlüssel für Garage und Haus sowie einen Autoschlüssel. Kurze Zeit vorher hatte sich Pechstein von ihrem Mann getrennt.

Anwalt: Pechstein kennt die beiden Männer nicht

Pechstein wollte sich auf Nachfrage von „Spiegel TV“ zu dem Sachverhalt nicht äußern. Bei „Bild.de“ kommt jedoch ihr Anwalt zu Wort: Demnach soll Pechsteins neuer Lebensgefährte die beiden Männer angeheuert haben, auf Pechsteins Grundstück regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Sie habe das Haus nach der Trennung von ihrem Ehemann nicht unbeaufsichtigt lassen wollen, andererseits habe sie dort auch nicht ihrem Ex begegnen wollen. Die Vollmacht sollte als Legitimation dienen, falls Nachbarn nachfragen. „Claudia kannte diese beiden Herren gar nicht“, so das Fazit von Anwalt Simon Bergmann.

Pechsteins Arbeitgeber, der bis dato nichts von der möglichen Verbindung wusste, ist hellhörig geworden. Die Bundespolizei will nun prüfen, ob ein Pflichtverstoß der Hauptmeisterin vorliegt, so eine Sprecherin gegenüber „Spiegel online“. (we)