Hamminkeln. Der Rohbau ist in vollem Gange: Das Grundschulgebäude in Hamminkeln steht schon, Verwaltungstrakt und Sporthalle folgen bis Ende Juni.

Knapp viereinhalb Monate nach dem ersten Spatenstich kurz vor Weihnachten nimmt der Neubau der Hamminkelner Grundschule an der Diersfordter Straße schon deutliche Formen an: Zahlreiche Wände des Schulgebäudes samt Fensterfronten wurden bereits in Fertigbauweise montiert, die Betonwände des Verwaltungstraktes werden parallel hochgezogen. Und auch die künftige Zwei-Feld-Sporthalle ist in ihren Dimensionen dank der Eckpfeiler schon erkennbar. „Jetzt beginnt die interessante Zeit auch für die Bürger“, sagt Bernhard Payer, technischer Dezernent der Stadt, „weil man etwas sehen kann. Die Bürger bekommen einen Einblick in das, was wir hier tun.“ Entweder direkt vor Ort – oder auch ganz gemütlich vom heimischen Wohnzimmer aus, über die Webcam des ausführenden Generalunternehmers Goldbeck.

Da sind die Baufortschritte auch im Zeitraffer zu verfolgen, den die Firma Goldbeck dank ihrer besonderen Technik noch forciert. „Wir bauen mit System“, betont Projektmanagerin Julia Tissen beim Rundgang am Montag über die Baustelle, „produzieren die fertigen Teile in unseren Werken in Hamm und Bielefeld, liefern sie dann mit Lkw nach Hamminkeln und bauen sie hier im Lego-Prinzip ein.“ So braucht die Firma keinen Platz für die Lagerung und verliert keine Zeit, nutzt einen hohen Vorfertigungsgrad und sichert damit eine schnelle Realisierung des Bauvorhabens. Indoor vorbereiten, outdoor zusammensetzen. Somit kann auch parallel an den drei Gebäudeteilen weitergearbeitet werden – an der Sporthalle, am Verwaltungsgebäude inklusive Mensa und am eigentlichen Schulgebäude mit seinen Marktplätzen. „Damit sind wir auch relativ unabhängig vom Wetter gewesen, auch die nasse Phase war kaum ein Problem“, berichtet Projektleiter Stefan Keppel. Bis zu 50 Mitarbeiter sind auf der Baustelle aktiv, derzeit während der Montage aber weniger. Bis Ende Juni wird die Decke auf dem Schulgebäude montiert.

Außenbereich für eine Schule zum Erleben

Goldbeck-Projektmanagerin Julia Tissen, Goldbeck-Projektleiter Stefan Keppel und Bernhard Payer (von links) bei der Baustellenbesichtigung.
Goldbeck-Projektmanagerin Julia Tissen, Goldbeck-Projektleiter Stefan Keppel und Bernhard Payer (von links) bei der Baustellenbesichtigung. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Hinter der Sporthalle und vor dem Eingang zum Schulgebäude gibt es künftig eine Außenfläche mit Spielbereich, Schulgarten, einen Barfußparcours und eine kleine Matschfläche. Schule zum Erleben ist hier eben das Motto, dem großen Bewegungsdrang der Schüler soll Rechnung getragen werden. Rund 11000 Quadratmeter groß ist das Schulareal, in dem künftig bis zu 400 Kinder Platz finden und sich wohlfühlen sollen. „Denn Schule geht nicht mehr von acht bis eins, sondern oft bis vier Uhr“, weiß auch Bernhard Payer. Die Gemeinschaftsgrundschule soll schließlich nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort des Austauschs sein. Und wenn es in diesem Tempo weitergeht, steht dem geplanten Richtfest nach den Sommerferien nichts im Wege.

Die Übergabe der Grundschule und der Sporthalle, mit rund 32 Millionen Euro bekanntlich die größte Investition in der Stadtgeschichte, ist für Oktober kommenden Jahres geplant. Im Anschluss wird die Schule für die nächsten zehn Jahre im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft von der Firma Goldbeck betrieben. Bemerkenswert ist die nachhaltige Bauweise des Projekts, das sich die Stadt Hamminkeln durch die DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) nach Fertigstellung zertifizieren lassen wird. Es gibt dann auch einen großen Anteil an Gründachflächen sowie eine Photovoltaikanlage, die einen Beitrag zur umweltfreundlichen Energiegewinnung leistet. Zudem werden beim Bau nachhaltige Materialien verwendet.