Hamminkeln. Seltener tierischer Besuch im Naturschutzgebiet Dingdener Heide: Es gibt eine Theorie, woher die grazilen, zartroten Vögel vermutlich stammen.

Da staunten mehrere Ornithologen nicht schlecht, als sie in der Dingdener Heide plötzlich drei rosa Vögel erblickten. „Ich war der erste, der die Flamingos entdeckt hat“, erinnert sich Matthias Bussen. Er ist Vorsitzender des Naturschutzbundes in Hamminkeln und überrascht, dass die seltenen Gäste sich offenbar länger in dem Naturschutzgebiet aufhalten. „Vor einigen Jahren ist mal ein einzelner Flamingo im Herbst in der Dingender Heide gesichtet worden“, betont Bussen die Seltenheit dieses tierischen Besuchs.

Den Flamingos scheint es in Hamminkeln gut zu gefallen.
Den Flamingos scheint es in Hamminkeln gut zu gefallen. © NRZ | Johannes Kruck

Der Nabu-Experte hat diese Theorie: „Die sind wohl falsch abgebogen, stammen vermutlich aus dem Zwillbrocker Venn, wo ja die nördlichste Flamingo-Kolonie Europas schon seit vielen Jahren beheimatet ist.“

Zwillbrock liegt 35 Kilometer nördlich von Dingden im Nachbarkreis Borken. „Dort brüten die Flamingos auch auf einer Insel“, erläutert Bussen. „Zum Brüten ist die Dingender Heide für Flamingos nicht geeignet, dafür gibt es hier zu wenig Wasser, um ein Nest geschützt zu bauen – Fuchs und Marder wären eine Gefahr.“

Zurzeit noch Rätselraten um die Art der drei Flamingos

Und was machen die drei Vögel dann schon seit mindestens acht Tagen in der Heide? „Sie filtern das Wasser mit ihren Schnäbeln nach Kleintieren“, sagt Bussen, der noch etwas rätselt: „Bei einem sind wir sicher, dass es ein Rosaflamingo ist. Einer könnte ein Kuba-Flamingo sein, eventuell auch ein Hybrid. Das ist aber zurzeit noch nicht ganz klar.“