Hamminkeln. NRW-Umweltminister Oliver Krischer ließ sich von Vertretern der Stiftung das einzigartige Naturprojekt zeigen. Das waren seine Eindrücke.
Fast schien es so, als würden die Worte von Oliver Krischer mit einem Schlag die dicken Regenwolken vertreiben. „Die Dingdener Heide ist eine Perle des Naturschutzes in NRW“, sagte der NRW-Umweltminister am Ende der Exkursion. Zuvor hatte sich der Minister im Beisein von Vertretern der Stiftung Büngerner/Dingdener Heide, des Nabu, der Biologischen Station, des Naturparks Hohe Mark und den Bürgermeistern Bernd Romanski für Hamminkeln und Jürgen Bernsmann für Rhede auf den Rundgang gemacht. Mit Schirm, Regenjacke und Gummistiefeln. Denn das Feuchtgebiet machte seinem Namen an diesem Donnerstagmorgen alle Ehre - es schüttete durchgängig.
Doch das trübte die Stimmung überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil freute sich Oliver Krischer, dass er die Dingdener Heide, „von der ich schon viel gelesen habe“, auch mal real zu Gesicht bekam. Am Parkplatz „Alte Schäferei“ begrüßte Stiftungs-Geschäftsführer Joachim Fuchs den Minister mit der Vorstellung des Projektes und einem kleinen Ausflug in die Geschichte dieser Kulturlandschaft, die ganz früher ein großes Waldstück beheimatete. Matthias Bussen, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, erläuterte die Maßnahmen für den Naturschutz. So gäbe es momentan zwei Brutpaare der Bekassine in der Heide, berichtete Bussen stolz. Gleichzeitig hob der Nabu-Vertreter das besondere ehrenamtliche Engagement vieler Helfer hervor. „Wir treffen uns hier regelmäßig mit 50 Leuten.“
Und auch für Dagmar Beckmann, Geschäftsführerin des Naturparks Hohe Mark, ist es ein besonderes Projekt: „Ein Beispiel par excellence für den Naturschutz. Und hier zeigt sich, was man mit Absprachen erreichen kann, kreisübergreifend ist es eine tolle Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen. Aus einer kleinen Idee wird hier etwas Großes.“ Bürgermeister Bernd Romanski lobte ebenfalls das „gesellschaftliche Engagement in seinen unterschiedlichsten Facetten.“ Das mache das Projekt aus - und ohne das wäre das Projekt auch nicht in seiner jetzigen Form möglich. „Wir würden uns natürlich über noch mehr Unterstützung vom Land freuen. Denn hier gehen Landwirtschaft und Naturschutz zusammen.“ Von einem „Aushängeschild der Region“ sprach sein Amtskollege Jürgen Bernsmann.
Dingdener Heide: Ausblicke zum Genießen
Natürlich ging es dann auch ins Grüne. „Ausblicke zum Genießen“ gab es vor allem in der Aussichtskanzel „Zum Venn“. Hier zückte auch der Minister sein Fernglas - und ließ sich von Ralf Volmer vom Nabu Borken in die Geheimnisse des vor ihm liegenden Gebietes erläutern. Der Ziegenmelker sei hier beispielsweise zu Hause - neben vielen weiteren Arten der Roten Liste. „Da schlägt auch mein Ornithologen-Herz höher“, verriet der Minister. Der Ziegenmelker ließ nicht von sich hören, wenigstens begrüßten ein paar Graugänse die Besucher. „Sehr toll“, fand Minister Krischer das Feuchtgebiet, wo früher einmal ein Pappelwald stand. Weiter ging es zum Leopoldskamp, hier machten sich Baumpieper, Waldschnepfe und Heidelerche bemerkbar.
Minister Krischer hatte vor gut einem Jahr die Einladung von Christian Chwallek, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands, erhalten. „Ich habe schon viel gelesen von der Dingdener Heide, die ein überregional bekanntes Naturschutzprojekt ist.“ Nun habe es endlich auch mit einem Besuch geklappt. „Und was in Zukunft hier zu tun ist, wird eine entscheidende Frage sein, um den Naturschutz noch weiterzuentwickeln.“ Es sei durchaus Potenzial da, noch mehr zu tun - wobei sich die Stiftung natürlich auch über Fördermittel freuen würde. Eben, damit die Dingdener Heide eine Perle bleibt.