Wesel. Die umstrittene Planung der Erweiterung des Rhein-Lippe-Hafens in Wesel kann fortgesetzt werden. So entschied die Politik über das Projekt.

Zur Ratssitzung am Dienstag waren nochmals rund 20 Anwohner und Kritiker der Erweiterung des Rhein-Lippe-Hafens in Wesel um gut 32 Hektar Fläche erschienen. Denn auf der Tagesordnung stand nicht nur die Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplan (Auslegungsbeschluss), sondern auch ein Bürgerantrag mit der Forderung, die Erweiterung des Deltaport-Hafens nicht zuzulassen. Am Ende entschied aber eine deutliche Ratsmehrheit, die weitere Planung auf den Weg zu bringen.

Hafenausbau in Wesel: Das sagt die Politik

Als einzige Fraktion schloss sich die Linke dem Anliegen der Kritiker an. Die Grünen sind zwar grundsätzlich für das Projekt, haben aber noch Bedenken mit der Gestaltung des Bebauungsplanes. Beim Lärm- und Lichtschutz werde noch nicht ausreichend Rücksicht auf die Anwohner genommen, erklärte der Fraktionsvorsitzende Ulrich Gorris. Er ging auf die letzte Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ein, bei der Bürger Fragen gestellt, aber keine verständlichen Antworten erhalten hatten. „Es wäre schön, so mit den Bürgern so zu kommunizieren, dass sie es auch verstehen können.“ Barbara Wagner (Linke) merkte an, dass die Fragen etwa nach der Zahl der entstehenden Arbeitsplätze durchaus berechtigt waren.

Ludger Hovest (SPD) betonte dagegen, dass die nun zur Bebauung anstehende Fläche in Lippedorf schon seit 60 Jahren als Industriefläche ausgewiesen sei – sogar in einem größeren Ausmaß als heute. Zur Entlastung vom Verkehr sei bereits die K12n als Zubringer zur Autobahn gebaut worden. Thomas Moll (WfW) zeigte sich überzeugt, dass „Deltaport den optimalen Weg für die Bürger“ finden werde.

Die Planungen werden jetzt zunächst öffentlich ausgelegt, bis zum endgültigen Beschluss über die Erweiterung wird es wohl noch einige Monate dauern.