Schermbeck. In der alten Druckerei Schülingkamp läuft der Umbau für die Unterbringung von Geflüchteten. Warum die Betreuung in Schermbeck gut funktioniert.

In Schermbeck entsteht eine neue Flüchtlingsunterkunft in den Räumlichkeiten der ehemaligen Druckerei Schülingkamp im Heetwinkel, die bald etwa 100 Personen beherbergen soll. Die Erdarbeiten für das zusätzlich Aufstellen von Containern mit Toiletten, Duschräumen und Küchen sind so weit abgeschlossen.

In der umgebauten Produktionshalle und den ehemaligen Büros hat die Gemeinde 23 Wohnkabinen mit Holz-Trennwänden errichten lassen. Ellen Weber vom Ordnungsamt betont, dass diese Kabinen Rückzugsmöglichkeiten für unterschiedliche Personengruppen wie Alleinstehende, Ehepaare und Familien bieten sollen. Zusätzlich zu den Wohnkabinen bietet die Unterkunft einen Aufenthaltsraum und einen Haushaltsraum mit Waschmaschinen. Pläne für eine Kinderspielecke und einen Schulungsraum sollen ebenfalls noch umgesetzt werden, so Weber.

In der ehemaligen Produktionshalle der Druckerei Schülingkamp in Schermbeck hat die Gemeinde Wohnkabinen errichten lassen.
In der ehemaligen Produktionshalle der Druckerei Schülingkamp in Schermbeck hat die Gemeinde Wohnkabinen errichten lassen. © NRZ | Petra Bosse

Darüber hinaus werden im Außengelände noch zwei Sanitärcontainer mit 14 Toiletten und acht Urinalbecken, zwei Duschcontainer mit 14 Duschen mit Umkleidekabinen sowie vier Küchencontainer mit zehn Mini-Küchen aufgestellt. Zwar gebe es im Gebäude Duschen und Sanitäranlagen. Diese seien aber nicht ausreichend, erklärt Weber. Hierfür sind die Erdarbeiten schon weit fortgeschritten, sodass in den nächsten Tagen mit der Verlegung von Leitungen begonnen werden kann.

Sieben Unterkünfte für Geflüchtete in Schermbeck

Zusätzlich zum Standort in Schermbeck wird auch in Gahlen an der Kirchstraße auf einem Grundstück der Gemeinde an einer Containeranlage für weitere 100 bis 120 geflüchtete Personen gearbeitet, die sowohl Einzelpersonen als auch Familien beherbergen soll. Auch hier sind die Erdarbeiten gerade im Gang. Die erste Containeranlage in Schermbeck am Tiefen Weg wurde Ende September fertiggestellt und bezogen. Mit der Fertigstellung neben den zwei neuen Unterkünfte hat Schermbeck dann insgesamt sieben Einrichtungen für Flüchtlinge geschaffen: am Schulweg, an der Alten Poststraße, an der Maassenstraße, in Lühlerheim und am Tiefen Weg.

Die Flüchtlingssituation in Schermbeck sei ruhig und konfliktfrei, betont Ellen Weber. Ein Grund dafür sei die erfolgreiche Kooperation mit dem Caritasverband Dinslaken/Wesel seit 2015. Unterstützung leistet die Caritas in der Gemeinde in verschiedenen Lebensbereichen. So begleitet sie die Flüchtlinge in Alltagsangelegenheiten wie Arbeitssuche, Antragstellungen, Schul- und Kitafragen oder bei Arztbesuchen. „Diese Hilfen tragen wesentlich zur Integration der Flüchtlinge bei und unterstützen die Verwaltung im Alltag“, erklärt Weber. Ein besonderes Augenmerk der Caritas liegt auch auf der Integration durch Sprachförderung und Beteiligung an Gemeinschaftsprojekten wie dem „Wunschbaum“ und dem „Kindertag“.