Schermbeck. In der Ratssitzung am 26. September wird über den geeignetsten Standort diskutiert. Die Verwaltung schickt diese sieben Vorschläge ins Rennen.
Mit der Errichtung von Flüchtlingsunterkünften wird sich der Schermbecker Gemeinderat am Dienstag, 26. September, ab 16 Uhr beschäftigen. Denn es werden in den kommenden Monaten und Jahren viele weitere Menschen erwartet, die in Not geraten sind. Deshalb sucht die Verwaltung bereits jetzt nach Möglichkeiten, diese vorübergehend unterzubringen.
„Der zuletzt gewählte Standort Tiefer Weg ist mit der maximal möglichen Anzahl an Wohncontainern ausgelastet und steht somit nicht für eine mögliche Erweiterung zur Verfügung“, heißt es aus dem Rathaus. Daher würden nun neue Standorte ins Auge gefasst. Und: Für die Errichtung weiterer Flüchtlingsunterkünfte wurden im Haushaltsplan des laufenden Jahres 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Ein Glücksfall war im vergangenen Jahr, dass im ehemaligen Siemon-Haus der Evangelischen Stiftung Lühlerheim über 30 ukrainische Flüchtlinge untergebracht werden konnten.
„Sehr zeitnahes Handeln erforderlich“
So ist die Gemeinde weiter auf der Suche: Der Erwerb einer bebauten Liegenschaft in Gahlen, die der Gemeinde zum Kauf angeboten worden war, kam dann doch nicht zustande. Vor dem Hintergrund der laufenden Flüchtlingszuweisungen sei jedoch in Bezug auf die Bereitstellung von Unterbringungskapazitäten ein sehr zeitnahes Handeln der Gemeinde erforderlich, heißt es von der Verwaltung. Mangels vorhandener Optionen zum Erwerb von bestehenden Gebäuden, müsse die Gemeinde erneut auf die Errichtung einer Containeranlage zurückgreifen.
Die Gemeinde sieht hierfür grundsätzlich sieben Standorte als denkbar an – diese sind der Schulweg, die Kirchstraße, die Sportplätze der beiden Grundschulstandorte sowie der Gesamtschule, am Sportplatz, am Kämpweg sowie eine Ackerfläche an der Weseler Straße
Da es sich (abgesehen von den Sportplätzen) um unbefestigte Flächen handele, sei jeweils eine Herrichtung des Untergrundes erforderlich, so die Verwaltung. Vor dem Hintergrund, dass die Energieversorgung von Wohncontainern ausschließlich über Strom erfolge, werde zudem in allen Fällen ein separater Netzanschluss oder eine Trafostation benötigt.
In Üfte steht bereits eine Sammelunterkunft
Am Schulweg im Ortsteil Üfte befindet sich bereits eine Sammelunterkunft. Auf der dortigen Freifläche wäre das Aufstellen einer Containeranlage als weitere Sammelunterkunft möglich. An der Kirchstraße in Gahlen war bereits während der Flüchtlingskrise 2015 ein möglicher Standort fokussiert worden.
Für die Standorte an den Schulen gelten Einschränkungen des Schulbetriebs – darüber hinaus müssten Rückbaukosten sowie eine Rückzahlung von Fördergeldern für die im Rahmen des Spiel- und Bewegungskonzeptes geförderten Flächen berücksichtigt werden. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse wäre keiner der drei Standorte allein geeignet, die erforderlichen Kapazitäten zu schaffen.
Die beiden landwirtschaftlich genutzten Flächen am Kämpweg sowie an der Weseler Straße hatte die Gemeinde in einem verpachteten Zustand erworben – da die regelmäßige Kündigungsfrist hier zwei Kalenderjahre beträgt, sei eine kurzfristige Verfügbarkeit dieser Flächen nicht gegeben, so die Gemeinde. Bei diesen Standorten müssten zudem für die Abwasserbeseitigung zunächst Druckrohrleitungen verlegt werden.