Wesel. Hunderte Haushalte in Wesel sind betroffen vom Stillstand beim geförderten Glasfaserausbau – doch wann können die Arbeiten fortgesetzt werden?
- Beim geförderten Glasfaserausbau in Wesel herrscht seit Mai 2023 Stillstand.
- Betroffen vom Baustopp sind mehr als 500 Haushalte in Wesel.
- Wann kann die Deutsche Glasfaser als zuständiges Unternehmen die Arbeiten fortsetzen?
Rund 1200 Haushalte in Wesel, Dinslaken und Voerde warten seit Monaten darauf, dass sie endlich an die Glasfaserversorgung angeschlossen werden. Doch die schnelle Internetverbindung in den Außenbereichen der Städte lässt noch weiter auf sich warten – und zwar auf unbestimmte Zeit. Nachdem die Deutsche Glasfaser im vergangenen Sommer dem für den Ausbau zuständigen Generalunternehmer wegen Qualitätsmängeln gekündigt hat, herrscht weiterhin Stillstand.
Wie jetzt aus einem Sachstandsbericht der Weseler Wirtschaftsförderung hervorgeht, wird das erstmal so bleiben. Der Kreis Wesel als zuständige Behörde für den geförderten Ausbaubereich im sogenannten Weiße-Flecken-Programm befindet sich demnach im Austausch mit der Deutschen Glasfaser, um den Abschluss des Förderprojektes voranzutreiben. Einen konkreten Zeitplan, bis wann die Anschlüsse endlich fertig sind, gibt es laut dem Papier aber nicht. Betroffen sind alle Außenbereiche im Weseler Stadtgebiet, abgesehen von Ginderich und Büderich, wo die geförderten Breitbandanschlüsse schon vor einigen Jahren verlegt worden sind.
Geförderter Glasfaserausbau in Wesel: Hunderte Haushalte betroffen
Die geförderten „weißen Flecken“ im Glasfaserausbau befinden sich vorwiegend in den Randbezirken – dort, wo ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Wie die Kreisverwaltung auf Anfrage der NRZ mitteilte, sind alleine in Wesel 531 Adressen betroffen. Die Arbeiten wurden bereits 2021 aufgenommen und im Mai 2023 eingestellt. Die Deutsche Glasfaser befindet sich seitdem im Rechtsstreit mit dem Generalunternehmer und ist nun auf der Suche nach einem neuen Unternehmen, das die Arbeiten ausführen kann. Erst wenn das gelungen ist, können die schon zu mehr als 90 Prozent abgeschlossenen Tiefbauarbeiten fortgesetzt werden – und das könnte dauern. Den Förderungszeitraum für das Projekt hat die Kreisverwaltung vorsorglich bis September 2024 verlängert. „Die Kundinnen und Kunden werden umgehend durch die Deutsche Glasfaser informiert, sobald ein neuer Baupartner gefunden wurde und eine Zeitschiene für die verbleibenden Ausbauarbeiten verabredet wurde“, teilt der Kreis mit.
Verzögerungen gibt es nach Angaben der Wirtschaftsförderung auch beim privatwirtschaftlichen Ausbau im Weseler Stadtgebiet, betroffen ist davon die Innenstadt. Ursprünglich sollte der Ausbau durch die Telekom dort schon 2023 beginnen. Weil aber derzeit nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind, musste der Start verschoben werden. „Ein genauer Zeitplan liegt aktuell noch nicht vor“, heißt es im Bericht, die Wirtschaftsförderung befinde sich jedoch im ständigen Austausch mit der Telekom.
Glasfaser-Ausbau: So geht es in den Weseler Stadtteilen weiter
Wie sieht es in den anderen Stadtteilen aus? In Blumenkamp ist der östliche Teil des Glasfasernetzes jenseits der Bahnlinie ausgebaut und fertiggestellt, die Hausanschlüsse sind bereits aktiviert. Witterungsbedingt wurden im Februar 2024 die letzten Asphaltarbeiten abgeschlossen. Der letzte Bauabschnitt rund um die Straße „Am Fänger“ soll auch bald folgen. In Flüren sind die Tiefbauarbeiten laut Wirtschaftsförderung komplett abgeschlossen, 90 Prozent der Kundenanschlüsse sollen schon aktiviert sein, der Rest folgt bis zum Ende des Winters. In Lackhausen sieht es ähnlich aus, der Tiefbau ist beinahe fertig, die Aktivierungen der Anschlüsse laufen bereits. „Die Fertigstellung ist ebenfalls für das erste Quartal 2024 vorgesehen“, heißt es im Bericht.
Im Bereich Diersfordt und Bislich haben die Tiefbaufirmen nun in Bislich mit den Arbeiten begonnen, anschließend folgt Diersfordt. Nach dem derzeitigen Stand sollen die Anschlüsse in den Wohnhäusern im Sommer aktiviert werden. In Obrighoven und Wittenberg sind die Baumaßnahmen unter der Erde zu einem Drittel abgeschlossen. „Die ersten Aktivierungen von Hausanschlüssen sind zu Beginn des zweiten Quartals 2024 vorgesehen“, schreibt die Wirtschaftsförderung und ergänzt, dass bis Jahresende das Projekt fertiggestellt sein soll. Noch nicht so weit ist der Ausbau auf dem Fusternberg, in der Feldmark und im Schepersfeld: Hier beginnt der Tiefbau erst, wenn diese Arbeiten in Obrighoven und Wittenberg abgeschlossen sind. Derzeit ist der Baustart für Herbst 2024 vorgesehen.