Wesel. Die Weseler Feuerwehr hat Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Von den insgesamt 709 Einsätzen blieben einige besonders in Erinnerungen.
- Die Feuerwehr Wesel musste im vergangenen Jahr 709 Mal ausrücken.
- Einige der Einsätze sind den Brandbekämpfern besonders im Gedächtnis geblieben.
- Die Zahl der Mitglieder der Feuerwehr in Wesel ist leicht gestiegen.
Wenn die Weseler Feuerwehr am Freitagabend zur Jahreshauptversammlung zusammenkommt, wird sie auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken können. Insgesamt 709 Einsätze verzeichnet sie für das Jahr 2023, das schon in der Silvesternacht arbeitsreich begonnen hatte. Von „Vollalarm in der ganzen Stadt“ spricht die Feuerwehrleitung mit Blick auf den vorletzten Jahreswechsel, der bereits um kurz nach Mitternacht mit einem Brand in Büderich begann. Bei mehreren Einsätzen, sowohl in Büderich als auch in der Innenstadt, seien Feuerwehrleute bepöbelt worden und Feuerwerkskörper flogen in Richtung der Einsatzkräfte, berichtet der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Rainer Gellings.
Insgesamt 136 Mal musste die Weseler Feuerwehr im Jahr 2023 zu Brandeinsätzen ausrücken. Zu den außergewöhnlichsten darunter gehörte unter anderem ein Wohnungsbrand an der Friedenstraße, bei dem die Einsatzkräfte zum Löschen vom Fenster aus in die Wohnung kamen. „Ein unorthodoxes Vorgehen, das zu gutem Erfolg geführt hat“, kommentiert Gellings diesen Einsatz. Ebenso wie jener in Bislich, bei dem das Feuer auf einem Hausboot mit einer sogenannten Kübelspritze gelöscht wurde, wodurch Schäden minimiert werden konnten. Ein gefährlicher Internet-Trend machte zudem im Mai einen Einsatz in der Innenstadt nötig: Hier war eine sogenannte „Wolkendecke“ aus Kosmetikwatte und LED-Streifen in Brand geraten.
Feuerwehr Wesel hat häufig mit Fehlalarmierungen zu tun
Mit 136 Fällen im Jahr 2023 (Vorjahr: 120) gehörte Feuer zu den seltensten Einsatzgründen der Feuerwehr. Häufiger, nämlich bei 212 (Vorjahr: 219) der Einsätze, handelte es sich um Fehlalarmierungen. Diese würden aber in der Regel in bester Absicht und nicht böswillig gemeldet, heißt es von der Feuerwehrleitung. Am häufigsten aber, 361 mal, rückte die Feuerwehr zu technischen Hilfeleistungen aus.
Häufig wurde die Feuerwehr auch an den Rhein gerufen. So zum Beispiel am 5. Februar, als es morgens um ein herrenloses Schlauchboot ging und am Mittag um ein gekentertes Ruderboot, dessen fünf Insassen allerdings schon durch ein Schubschiff gerettet worden waren. Im April galt es sogar den Brand im Maschinenraum eines Güterschiffs zu löschen. Zur Sprache wird bei der Jahreshauptversammlung dennoch sicher das Alarmierungsvorgehen bei Einsätzen auf dem Rhein kommen, denn in solchen Fällen werden sämtliche Einheiten mit Wasserrettungsmöglichkeiten zwischen Duisburg und Kleve gerufen.
Zum Ende des Jahres 2023 zählt die Feuerwehr insgesamt 419 Mitglieder, davon 187 ehrenamtliche Einsatzkräfte, 91 Hauptberufler (inklusive Rettungsdienst) und 52 in der sogenannten Ehrenabteilung, in die die aus Altersgründen nicht mehr Aktiven versetzt werden. Während die Mitgliederzahlen dieser drei Abteilungen stabil geblieben sind, freut sich die Wehrleitung besonders über Zuwachs in der Jugendfeuerwehr von 73 auf 89 Mitglieder.