Hamminkeln. Nachdem die ZUE in Dingden politisch gescheitert ist, schlägt die Stadt eine neue Marschrichtung ein. Die Pläne für Unterkünfte in Hamminkeln.

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes, die am Rand von Dingden im Gespräch war, ist politisch tot. Die Bürger liefen Sturm gegen die angedachte Großeinrichtung dort und schlossen diese Art der Unterbringung von Flüchtlingen auch für die anderen Ortsteile aus. Tenor: In einer ländlichen Gemeinde wie Hamminkeln kann kein Dorf einen solchen massiven Zuzug verkraften. Das blieb auch der Politik nicht verborgen, die schlussendlich ihr Nein zu einer Unterkunft mit 450 Menschen zum Ausdruck brachte.

Im nicht-öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung hat Bürgermeister Bernd Romanski nun ein neues Konzept für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgeschlagen, wie er im Gespräch mit der NRZ erklärte. Denn Flüchtlinge werden weiterhin nach Hamminkeln geschickt werden und müssen irgendwo untergebracht werden. Oberstes Ziel ist weiterhin, Sporthallen nicht zu belegen, sondern für den Sport und die Schulen freizuhalten.

„Zweistellige“ Zahl von Unterkünften für Hamminkeln

Bisher waren als Alternative für die landeseigene ZUE in Dingden vier städtische Unterkünfte mit jeweils 100 Flüchtlingen in Hamminkeln, Mehrhoog, Dingden und Brünen Gespräch. Davon würde die Verwaltung gerne abrücken. Die Unterkünfte, die nun im Gespräch sind, sollen deutlich kleiner werden. Romanski spricht von einer „zweistelligen Zahl“ an Unterkünften, bei der man am Ende auch auf 400 Plätze komme.

Genutzt werden sollen dafür Grundstücke, die bereits im städtischen Eigentum sind, oder deren Besitzer bereit sind, die Flächen für Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Romanski gibt sich optimistisch, genügend Areale für die Wohnmöglichkeiten künftiger Flüchtlinge zu haben. Auch über die Bauweise hat sich die Verwaltung bereits Gedanken gemacht. Es sollen keine Container entstehen, sondern in modularer Weise gebaut werden: das Erdgeschoss aus Ytong-Steinen gemauert, das erste Obergeschoss aus Holz. Lieferschwierigkeiten – wie in so vielen Bereichen – erwartet er nicht.

Frage der Finanzierung wird im Hamminkelner Rat geklärt

Nun bleibt noch das Problem der Finanzierung. Im Hamminkelner Haushaltsentwurf 2024 stehen 18 Millionen Euro für die Unterbringung von Flüchtlingen. Die CDU möchte die Verpflichtungsermächtigung der Stadt erst einmal streichen und hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Ohne Geld kann die Stadt keine Unterkünfte bauen, sondern muss auf Sporthallen zurückgreifen, droht Romanski. Ob die 18 Millionen Euro im Haushalt verbleiben oder gestrichen werden, entscheidet der Rat am 15. Februar.