Wesel. Der Neubau der Niederrheinhalle soll auch Standort für Bildung und Forschung werden. Stadt und Hochschule stellten die Idee der Wirtschaft vor.

Wo einst getanzt, gelacht und sogar geimpft wurde, soll in einigen Jahren ein neues Angebot entstehen: Nach den Vorstellungen der Stadt, Weseler Unternehmen sowie der Hochschulen Rhein-Waal und Ruhr West wird der Neubau der Niederrheinhalle in einen Innovationscampus eingebettet. Der weiteren Planung des Projekts hat der Stadtrat bereits im Sommer zugestimmt.

Doch was genau ist ein solcher Innovationscampus und was soll dieser leisten? Bei einem Business-Abend der Wesel Partner, ein Zusammenschluss von 21 Unternehmen mit Stadt, Wirtschaftsförderung und Wesel-Marketing, haben Professor Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der federführenden Hochschule Rhein-Waal, und der Beigeordnete Rainer Benien der Wirtschaft die ersten Ideen des „InnoCampus Wesel“ vorgestellt.

Der Komplex soll Bildungsangebote, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Gleichzeitig könnten in dem Gebäude größere Veranstaltungen, zum Beispiel von Weseler Vereinen, durchgeführt werden. „Das würde vor allem dem guten Standort zentral in der Stadt gerecht werden“, beschreibt Rainer Benien die Idee hinter dem Projekt. Besonderen Charme habe der Gedanke, Wissenschaft mit der hiesigen Wirtschaft zum Thema „Nachhaltigkeit und Logistik“ zusammenzuführen. Das könnte in Form von Forschungs- und Entwicklungsprojekten oder der Ausgestaltung von Start-up-Ideen passieren.

Beim Business-Abend ging es um das Thema Innovationscampus und Neubau der Niederrheinhalle (v.l.): Ferdi Breuer (Präsident Bürger-Schützen-Verein), Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf, Stefan Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK), Prof. Peter Kisters (Vizepräsident Hochschule Rhein-Waal), Prof. Oliver Locker-Grütjen (Präsident Hochschule Rhein-Waal), Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Dr. Matthias Hendrichs (Hattinger), Landrat Ingo Brohl und Beigeordneter Rainer Benien.
Beim Business-Abend ging es um das Thema Innovationscampus und Neubau der Niederrheinhalle (v.l.): Ferdi Breuer (Präsident Bürger-Schützen-Verein), Wirtschaftsförderer Wendelin Knuf, Stefan Dietzfelbinger (Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK), Prof. Peter Kisters (Vizepräsident Hochschule Rhein-Waal), Prof. Oliver Locker-Grütjen (Präsident Hochschule Rhein-Waal), Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Dr. Matthias Hendrichs (Hattinger), Landrat Ingo Brohl und Beigeordneter Rainer Benien. © Stadt Wesel

Zudem könnten mithilfe der Hochschulen Fortbildungsangebote für Mitarbeitende oder Bildungsangebote im Sinne eines „Studium Generale“ für die Stadtgesellschaft geschaffen werden. Die Qualifizierungsangebote sollen junge Talente als Fachkräfte für die Wirtschaft anlocken. Dafür bieten die Hochschulen mit ihren Studienangeboten viele Möglichkeiten. Umgekehrt könnten durch den Kontakt zur Wirtschaft Praxisangebote für die Studierenden entstehen. In der Zusammenarbeit können weitere Synergien freigesetzt werden, auch über das Thema „Nachhaltigkeit und Logistik“ hinaus.

Niederrheinhalle als Ort für Events, Feiern und Tagungen

Die Niederrheinhalle selbst soll so konzipiert werden, dass größere Veranstaltungen wie Karnevalssitzungen oder Schützenfeste gefeiert, aber auch Fachmessen, internationale Unternehmens-Events oder wissenschaftsnahe Tagungen und Symposien durchgeführt werden können. Die angrenzenden Flächen des „InnoCampus“ ergänzen diese Angebote.

Neben Weseler Unternehmen, den beiden Hochschulen und der Stadt haben bereits weitere Akteure signalisiert, sich aktiv einbringen zu wollen. Begleitet wird der Prozess vom Beratungsunternehmen Hattinger Büro GmbH, das sich auf die Kooperation von Unternehmen mit Forschungseinrichtungen sowie die Akquise von Fördermitteln für die Vorhaben spezialisiert hat.