Im November hatte ein Halter ein totes Tier in Drevenack entdeckt. Spuren belegen nun einen Wolf als Verursacher. Es gibt weitere Nachweise.

Die genetischen Proben beweisen es: Das Shetlandpony, das am 14. November auf einer Weide in Hünxe-Drevenack getötet wurde, ist einem Wolf zum Opfer gefallen. Wie das Landesumweltamt Lanuv am Donnerstag mitteilt, wurden an dem Kadaver eindeutige Spuren nachgewiesen – allerdings konnten die Analysen des Senckenberg-Instituts nicht klären, um welches Tier es sich genau handelt. Klar ist allerdings: Die heimische Wölfin Gloria war es nicht.

Der Besitzer hatte sein Pony, das mit zwei weiteren Tieren auf einer Weide zwischen den Straßen Landwehr und Hoher Weg in Hünxe-Drevenack stand, am Morgen des 14. November tot und mit großen Bisswunden gefunden. Dass es sich um einen Wolfsriss handelt, vermutete der Ponyhalter schon damals anhand der Verletzungen. Die Proben haben nun ergeben, dass sich der Riss nicht einem Wolfsindividuum zuordnen lässt. Allerdings steht fest, dass es sich um ein Tier mit dem Haplotyp HW01 handelt. Damit scheiden die heimische Wölfin Gloria und ihr Rudel als Verursacher aus, denn sie haben den Haplotyp HW02. Die Ponys haben damals auf einer Weide mit einem 80 bis 90 Zentimeter hohen stromführenden Litzenzaun gestanden, der den Wolf nicht abhalten konnte.

Diese Spur gibt es von Wölfin Gloria

Es gibt weitere Hinweise auf einen Wolf des Typs HW01 nördlich des Wesel-Datteln-Kanals: Durch einen Losungsfund am 28. Oktober in Schermbeck konnte laut Lanuv der Wolfsrüde GW3616m bestätigt werden. Damit wurde dieses Tier erstmals nördlich des Kanals nachgewiesen. Der erste Nachweis des Rüden stammt von Anfang Juni aus Bottrop. Derselbe Haplotyp wurde außerdem südlich des Kanals an zwei Rehkadavern am 17. Oktober bestätigt. Auch in diesen Fällen war eine Individualisierung nicht möglich. Laut Lanuv ist es unklar, ob es um ein und dasselbe Tier handelt, das nördlich und südlich des Kanals unterwegs war und auch das Pony getötet hat.

Von Fähe Gloria haben die Fachleute ebenfalls neue Spuren gefunden: Am 31. Oktober wurden „GW954f“ und ein Tier mit dem Haplotyp HW01 zusammen an einem Schafsriss in Schermbeck nördlich des Kanals nachgewiesen. Weitere Schafe wurden am 10. November ebenfalls in Schermbeck und Hünxe getötet. Hier wurde ein Wolf mit dem Haplotyp HW02 nachgewiesen.

Am Niederrhein ist jüngst ein weiteres Tier aufgefallen: Ein junger Rüde ist offenbar von Rügen bis nach Kevelaer gewandert. Weitere Informationen zu Rissen und Wolfsnachweisen sind unter https://wolf.nrw/ zu finden. (rme)