Kreis Wesel. Nach dem Fund toter Schafe in Kevelaer steht fest: Es war ein junger Wolf. Der hat offenbar bereits eine weite Strecke zurückgelegt.

In Kevelaer und somit unweit der Grenze zum Kreis Wesel ist ein weiterer Wolf nachgewiesen worden, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mitgeteilt hat. Bei dem Tier soll es sich um einen jungen Wolfsrüden handeln, der von Rügen aus auf der Reise durch Deutschland ist.

Erstnachweis des Wolfs im August im Nationalpark Jasmund

Nachdem am 13. November auf einer Weide bei Kevelaer zwei tote Schafe aufgefunden worden waren, hat das Senckenberg Forschungsinstitut genetische Proben analysiert und konnte nun bestätigen, dass sich DNA eines Wolfes an den Tierkörpern befunden hat. Sie stamme von dem jungen Wolfsrüden mit der Kennung GW3654m aus dem Herkunftsrudel „Tiefensee-Löbnitz“ in Sachsen, heißt es weiter.

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Das Tier hat offenbar eine weite Strecke zurückgelegt: Der Erstnachweis des Wolfs stamme vom 24. August dieses Jahres aus dem Nationalpark Jasmund auf der Insel Rüge. Im Oktober sei das Tier in Bremen bestätigt worden. „Somit hat dieser Wolf auf seiner Reise von Sachsen bis nach Kevelaer mindestens eine Strecke von über 1000 Kilometern zurückgelegt“, schreibt das Lanuv.

Verbleib des Wolfs unbekannt: Wie das Lanuv den Fall bewertet

Über seinen weiteren Verbleib sei bislang nichts bekannt. Als sesshaft gilt ein Wolf laut Lanuv erst dann, wenn es innerhalb eines halben Jahres mehrere individuelle Nachweise gibt. „Bei einem Einzelnachweis gehen wir immer erstmal von einem durchziehenden Tier aus“, so Wilhelm Deitermann, Sprecher beim Lanuv. Aktuell sei das auch die typische Zeit für durchwandernde Wölfe.

Ein Blick auf die Liste weiterer Nutztierrisse in NRW, bei welchen die Proben noch in Bearbeitung sind, zeigt aktuell keine weiteren Fälle in Kevelaer und direkter Umgebung. Weitere Vorfälle aus dem Wolfsgebiet Westmünsterland konnte das Lanuv am Donnerstag den dort ansässigen Tieren zuordnen, in manchen Fällen war eine Individualisierung jedoch nicht möglich.