Wesel. Auf der Gedenkfeier zum Volkstrauertag spricht die Bürgermeisterin der Stadt Wesel. Ulrike Westkamp erinnert dabei auch zwei Weseler Bürger

Der Volkstrauertag erinnert an die Kriegstoten und Opfer von Krieg und Gewalt. Bei einer Kranzniederlegung durch Vertreter der Bundeswehr und der Vereine aus Diersfordt und Bislich wurde auf dem Soldatenfriedhof am Sandkamp in Diersfordt nicht nur der Gefallenen der letzten beiden Weltkriege gedacht, sondern auch zur Erhaltung des Friedens gemahnt.

Fackelträger, das Bislicher Blasorchester, ein Tambourkorps, die Freiwillige Feuerwehr und viele Abordnungen von Vereinen aus Bergerfurth, Bislich und Diersfordt marschierten auf den Ehrenfriedhof. Eingeladen dazu hatten die Heimatvereine Herrlichkeit Diersfordt und Bislich. Die Gedenkansprache hielt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Gedenken an Ernest Kolman und Erich Leyens

Sie erinnerte an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und an die völlige Zerstörung Wesels. „Solch’ eine Geschichte darf sich nicht wiederholen!“ sagte sie. Es sei unsere Pflicht, zu mahnen und wenn es sein muss, auch Zivilcourage zu zeigen. Sie erwähnte auch zwei Weseler, die Geschichte geschrieben haben: Den Ehrenbürger Ernest Kolman, einen Zeitzeugen, und Erich Leyens, einen angesehen Bürger jüdischen Glaubens. Diese sind nur zwei Beispiele dafür, was Hass, Terror und Gewaltherrschaft auslösen können. Jüdisches Leben zu schützen sei Pflicht, so Westkamp. Wie fragil Frieden sein kann, zeige der barbarische Terrorakt der Hamas am 7. Oktober diesen Jahres.

Deutlich sprach sie das Totengedenken des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss aus. „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker und gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen umkamen. Wir trauern um die Opfer der Bürgerkriege, um die Menschen, die politisch verfolgt wurden und um diejenigen, die durch Hass und Gewalt ihr Leben verloren haben.“ Die Gedanken seien aber auch bei den Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräften, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren haben. Feierlich wurde dann ein großer Kranz am Ehrenmahl niedergelegt. Das Blasorchester spielte zum Ausklang der Feier „Ich hatt’ einen Kameraden“ und alle Beteiligten sangen zum Schluss die Nationalhymne.