Wesel. Am 22. November beginnt die Wunschbaumaktion in Wesel. Auf dem Wochenmarkt gibt’s am NRZ-Mobil 200 Karten mit den Wünschen bedürftiger Kinder.

Die Deutschen wollen laut Umfragen in diesem Jahr weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Es gibt aber Familien, die können gar nichts für ihre Liebsten ausgeben – auch nicht für die eigenen Kinder. Damit diese Mädchen und Jungen zum Weihnachtsfest nicht auf eine Freude verzichten müssen, bitte wir wieder um Ihre Mithilfe: Am Mittwoch, 22. November, werden in einer gemeinsamen Aktion von Caritas, Diakonie, Internationalem Bund, Stadt Wesel und NRZ wieder 200 Wunschbaumkarten bedürftiger Kinder aus Wesel verteilt. Sie finden uns dann an diesem Tag wie immer am NRZ-Mobil, das auf dem Wochenmarkt am Eingang zur Bückstraße steht.

Die drei Verbände haben in ihren Kitas und dem Offenen Ganztag an Grundschulen wieder die Familien ausgewählt, die diese Unterstützung benötigen und wünschen. Der Caritasverband erreicht über seine Beratungsstellen noch weitere bedürftige Eltern, zum Beispiel über die Sozialberatung oder die Wohnungslosenhilfe. Keine Sorge, in Wesel müssen Mütter mit Kindern nicht im Freien schlafen, in der Wohnungslosenhilfe wird genau das verhindert.

Für bedürftige Kinder ist die Wunschbaumaktion mehr als nur ein Geschenk

Für die Familien dieser Beratungsstelle kann die Wunschbaumaktion aber mehr sein als nur ein Weihnachtsgeschenk. Ute Kraft, Leiterin der Kita Villa Confetti, kennt einen solchen Fall: Nach einem Todesfall musste eine Mutter mit Kind aus ihrer Wohnung ausziehen. Dem Kind konnte mit Hilfe der Weihnachtsaktion ein Wunsch für das neue Zimmer erfüllt werden. Die Freude war riesig, erinnert sich Ute Kraft. „Die Wunschbaumaktion ist auch ein Hoffnungsschimmer“, sagt sie. Geschenke sind ein Zeichen der Wertschätzung, haben einen positiven Effekt für die Seele. Ein schönes Weihnachtsfest hilft Familien, die es sonst schwer haben, die nächsten Krisen emotional besser zu überstehen. Nicht nur Kinder aus der Innenstadt, sondern auch aus Stadtteilen wie Bislich oder Flüren profitieren von der Wunschbaumaktion.

Gerde im zurückliegenden Jahr mit gestiegener Inflation und Energiekosten merken die Fachleute, dass das Geld knapper geworden ist. „Die Zahl der Menschen, die in den Einrichtungen der Caritas nach Hilfe fragen, ist gestiegen“, stellt Fachbereichsleiter Guido Busch fest. Und Ute Kraft weiß, dass Gesprächsthemen unter Kita-Eltern wie „Wo gibt es günstige Kinderkleidung?“ zugenommen haben. Wenn das Geld nur für die notwendigsten Anschaffungen reicht, müssen Geschenke für die Kinder zwangsläufig hintenanstehen – oder ganz ausfallen. Armut macht sich aber nicht nur an materieller Entbehrung fest, es gibt auch eine „soziale Armut“. Weniger Aktivitäten mit der Familie zum Beispiel, weil es zu teuer ist. „Es gibt Kinder, die waren mit sechs Jahren noch nie im Zoo“, weiß Ute Kraft.

Die Weihnachtswunschbaum-Aktion ist für die Kinder eine verlässliche Sache: ein Wunsch, der auf jeden Fall erfüllt wird. „Wir reden über Familien, die wirklich am Existenzminimum sind“, bekräftigt Ute Kraft. Die Geschenke werden nach der Abgabe in der Caritas-Brockenstube gesammelt und von dort an die Eltern weitergegeben. Ob sie den Kindern verraten, woher die Präsente kommen, ist den Familien selbst überlassen. Was zählt, das ist die Freude.

Wunschbaumaktion: So können Sie am NRZ-Mobil mitmachen

Am Mittwoch, 22. November, von 10 bis 12.30 Uhr verteilen die Organisatoren auf dem Wochenmarkt die grünen Karten mit den Kinderwünschen. Das NRZ-Mobil steht am Eingang der Brückstraße. Die Wünsche im Wert von etwa 25 Euro stammen von Kindern aus bedürftigen Weseler Familien, die die Verbände persönlich kennen. Das Geschenk kann entweder bis 12.30 Uhr am NRZ-Mobil oder bis zum 8. Dezember in der Brockenstube der Caritas an der Friedenstraße 2 abgegeben werden. Bitte die Präsente unverpackt und mit der Karte bringen. Die Geschenke werden zentral eingepackt und an die Familien verteilt.