Wesel. Die Bahn informiert über geplante Arbeiten zwischen Friedrichsfeld und Wesel. Eine langfristige Sperrung wird den Zugverkehr stark behindern.
Mit dem Neubau der B 8-Brücke über der Bahnstrecke in Lippedorf ist ein erstes Projekt im Zuge des Streckenausbaus umgesetzt. In den kommenden Jahren gehen die Arbeiten auf Weseler Gebiet weiter: Nicht nur die Verlegung des dritten Gleises und der Bau von insgesamt 12,3 Kilometern Lärmschutzwände im Zuge des Betuwe-Ausbaus, sondern auch die so genannte Generalsanierung der Strecke führen zu spürbaren Behinderungen für Bahnkunden. Ganz heftig trifft es den Bereich zwischen Wesel und Friedrichsfeld ab November 2024: 80 Wochen lang wird das Teilstück entweder ganz oder eingleisig gesperrt, so lange werden Pendler dann zumindest teilweise auf den Schienenersatzverkehr umsteigen müssen.
Die nächsten Schritte im Bereich zwischen Friedrichsfeld und Wesel stellte die Deutsche Bahn am Dienstag vor. Erste Arbeiten sind in Lippedorf an der Lippequerung der Bahnstrecke schon sichtbar. Dort wird mit dem Bau des Widerlagers für das dritte Gleich begonnen, erklärte Bauabschnittsleiter Tobias Ott. Die Stahlbrücke für das dritte Gleis wird in kommenden Jahr an Ort und Stelle montiert und soll Ende 2024 eingeschoben und in Betrieb genommen werden. Direkt anschließend werden die beiden bestehenden Gleise samt Brücke abgerissen und erneuert, währenddessen läuft der Bahnverkehr eingleisig über die neue Brücke.
Betuwe-Ausbau in Wesel: Über 12 Kilometer Lärmschutzwände in Wesel
Ab Ende 2024 wird auch der Bahnhof Friedrichfeld als Provisorium an die Straße Am Industriepark verlegt, der alte vorübergehend außer Betrieb genommen. Schon Ende diesen Jahres beginnen die Rodungsarbeiten für den Ausbau zwischen Friedrichsfeld und Wesel, rund 800 Bäume müssen dafür weichen. Die ersten Oberleitungsarbeiten beginnen ab Januar 2024 im Bereich Lippe, mit dem Gleisbau soll laut den Bahn-Plänen im März begonnen werden. Im Zuge der Arbeiten müssen auf dem Bauabschnitt 3 (Friedrichsfeld-Wesel) in den nächsten Jahren insgesamt 16 Brücken erneuert oder ausgebaut werden. Der Haltepunkt Feldmark wird barrierefrei umgebaut.
Von den insgesamt 17 Kilometern Lärmschutzwänden sind 12,3 auf Weseler Stadtgebiet geplant. Die Maximalhöhe von fünf Metern werden sie zum Beispiel zwischen der Südumgehung und der Höhe Am Blaufuß erreichen. Drei bis vier Meter hoch werden die Wände auf dem Teilstück Feldmark/Blumenkamp, dort ist östlich der Bahnlinie im Bereich der Kreuzung Emmericher Straße/Hamminkelner Landstraße die Lärmschutzwand unterbrochen. Eine Lücke auf dem 8,5 Kilometer langen Planabschnitt zwischen der Voerder Stadtgrenze und dem Bahnübergang Straucheide gibt es auch in Höhe Byk/Am Blaufuß.
Betuwe-Ausbau: Lärmschutzwände und passiver Lärmschutz in Wesel
Die zum Teil transparenten Wände werden allerdings frühestens 2025/26 installiert, je nach Baufortschritt auf der Strecke, erklärte Tobias Ott. Außerdem werde die Bahn auf Teilabschnitten für zusätzliche Lärmminderung durch Kontrollen und Schleifen der Schienen sorgen. Für rund 1000 Wohnungen ist zusätzlich passiver Schallschutz zum Beispiel durch Fenster möglich. Die Eigentümer werden gerade darüber informiert, heißt es.
Die stärksten Nerven brauchen Bahnpendler ab November 2024: Vollsperrungen zwischen Oberhausen und Emmerich wechseln sich mit eingleisigen Sperrungen zwischen Wesel und Friedrichsfeld bis Frühjahr 2026 ohne Pause ab. Für den Schienenersatzverkehr mit Bussen sei ein Konzept in Arbeit, so eine Bahnsprecherin. In dieser Zeit wird auch die Streckensanierung durchgeführt, dabei werden zum Beispiel bestehende Gleise und Weichen erneuert.
Kontakt zur Deutschen Bahn
Während der Arbeiten, die teilweise auch nachts durchgeführt werden, ist für Bürger ein Baulärmverantwortlicher unter 0211/6022 6423 00 erreichbar. Fragen rund um den Ausbau können per Mail an kontakt@emmerich-oberhausen.de geschickt werden. Mehr Informationen zum Bahnausbau gibt’s unter emmerich-oberhausen.de. Die nächsten Vollsperrungen für 2024 auf der Strecke Emmerich-Oberhausen sind an folgenden Terminen geplant: 6. bis 19. Januar, 14. Mai bis 14. Juni, 1. bis 24. November, 30. November und 1. Dezember sowie 7. und 8. Dezember.