Wesel. Am ersten Arbeitstag mussten viele Pendler einen weiten Umweg nehmen. Auf der Schermbecker Landstraße gab es Probleme – die aktuelle Lage.

Während in Wesel die Sonne aufgeht, ärgern sich am Mittwochmorgen einige Autofahrer, dass sie die Bundesstraße 8 in Richtung Voerde und Dinslaken wegen der Baustelle an der Südumgehung nicht nutzen können. Die NRZ hat sich auf der Umleitungsstrecke umgeschaut – so ist die aktuelle Lage.

Die Weseler Rheinbrücke ist an diesem Morgen erstaunlich frei: Gegen 7.30 Uhr kann man ohne Probleme und nahezu mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit vorbei an den Bauelementen für die neue Lippebrücke von Büderich aus Richtung Weseler Innenstadt fahren. Auch an der Kreuzung Schillstraße/Oberndorfstraße gibt es um kurz vor 8 Uhr keine Probleme. Voller wird es erst auf dem Kaiserring, auf dem sich vor allem in südlicher Richtung in Höhe des Bahnhofs ein Auto an das nächste reiht.

Rheinbrücke frei, Schermbecker Landstraße voll

Die Schermbecker Landstraße ist an diesem Morgen im westlichen Teil – beispielsweise auf der Brücke über die Gleise – problemlos befahrbar. Etwa ab der Kreuzung mit dem Schepersweg steigt das Verkehrsaufkommen und vor dem Abzweig zur B 70 stockt der Verkehr. Hier benötigt man gegen 8 Uhr mehrere Ampelphasen, um weiter in Richtung Autobahn zu kommen. Auch am Evangelischen Krankenhaus geht es nur zähflüssig vorbei – aber immerhin fließt der Verkehr, wenn auch langsamer als möglich. Auch nach Mittag ist die Situation dort nahezu unverändert – im Bereich von Obrighoven stockt der Verkehr immerwieder auf der B58.

Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 15 Minuten Verzögerung in Richtung Obrighoven sowie 10 Minuten in Richtung Innenstadt gemeldet, Navigationsgeräte bieten Ausweichrouten über Brünen beziehungsweise Hünxe an. Zudem sind Stockungen an den A 3-Ausfahrten in Wesel und Hünxe gemeldet.

Einen Stau gab es auch auf der A 3-Abfahrt Hünxe/Voerde
Einen Stau gab es auch auf der A 3-Abfahrt Hünxe/Voerde © FFS | Sabine Stein

Eine Pendlerin, die täglich aus Voerde-Spellen in die Weseler Innenstadt fährt, ist an diesem Morgen richtig genervt: „Statt 15 Minuten war ich jetzt eine Stunde unterwegs, statt 7,4 Kilometer bin ich 34 gefahren.“ Die 41-Jährige hatte den Umweg über Drevenack gewählt und berichtet: „Auf dem ersten Stück von Voerde bis Drevenack lief es noch ganz gut, aber von Drevenack in Richtung Wesel ging es ab der Autobahnausfahrt bis ungefähr zu Poco fast nur im Schritttempo.“

Pendlerin wird aufs Fahrrad umsteigen

Das möchte die Pendlerin nicht noch einmal mitmachen: „Morgen fahre ich mit dem Fahrrad, da bin ich doppelt so schnell in Wesel.“ Genau diese Idee hatten offenbar am Mittwoch mehrere Leute, denn schon am frühen Morgen herrscht reges Treiben auf dem Radweg an der ansonsten gesperrten B 8 in Richtung des Lippeschlösschens und entgegengesetzt. Irritationen gab es allerdings, weil die Beschilderung fälschlicherweise die Durchfahrt von Wesel in Richtung Voerde komplett verbietet. Auf NRZ-Nachfrage bestätigt aber auch die Polizei: „Der Radweg bleibt frei. Wir haben auch Straßen NRW, die für die Beschilderung zuständig sind, informiert – die fahren jetzt raus und kümmern sich darum.“ Wann die Zusatzschilder mit der Info, dass die B 8 für Radfahrer frei bleibt, aufgehängt würden, sei jedoch noch unklar.

An der gesperrte Oberndorfstraße kommt der Lkw nicht mehr weiter – die Radfahrer können dagegen an der Sperrung der B8 vorbeifahren.
An der gesperrte Oberndorfstraße kommt der Lkw nicht mehr weiter – die Radfahrer können dagegen an der Sperrung der B8 vorbeifahren. © FFS | Sabine Stein

Am frühen Mittwochvormittag ist unter anderem ein Lkw-Fahrer an den Absperrungen an der Oberndorfstraße „gestandet“ und lässt sich von den Bauarbeitern erklären, wie er nun in Richtung Dinslaken weiterkommt.

Bis auf die Probleme auf der Schermbecker Landstraße fließt der Verkehr also in Wesel – wenn auch etwas langsamer. Dies sind auch die bisherigen Erkenntnisse der Polizei, die erklärt: „Von einem Verkehrschaos ist uns bisher noch nichts bekannt geworden.“