Hamminkeln. Im Solardachkataster hat der RVR die Entwicklung der Photovoltaikanlagen auf den Dächern seines Verbandsgebietes aufgezeichnet.
Zwischen vielen schwierigen und problematischen Themen freute sich Bürgermeister Bernd Romanski mal ein angenehmes Thema für die Stadt Hamminkeln ansprechen zu können. Gemeinsam mit Thomas Michaelis, der bei der Stadt Hamminkeln unter anderem für die Umwelt zuständig ist, stellte er die Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung von alternativen und regenerativen Energien des Regionalverbands Ruhr (RVR) vor.
Mit einem Screening hat der RVR die Entwicklung der Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Verbandsgebietes aufgezeichnet und nach Jahren ausgewiesen. Zu finden ist das Solardachkataster auf der Homepage des RVR. „Da gibt es auch ein schönes Tool. Da kann man seinen Wohnort eingeben und erhält dann eine sehr genaue Aussage darüber, wie das Potenzial des eigenen Wohnhauses solartechnisch ist. Was kann ich installieren und welcher Ertrag ist zu erwarten“, erklärte Michaelis.
Die Berechnungsdaten werden regelmäßig an die fortschreitende Entwicklung der Solarmodule angepasst. Durch die hohe Qualität der PV-Module lassen sich mittlerweile auch Dachflächen in West- oder Nordausrichtung mit Elementen ausstatten. Die Studie des RVR kommt im Gesamtdurchschnitt auf einen Dachflächenertrag von 6,3 Prozent. Das bedeutet, das im Durchschnitt 6,3 Prozent der möglichen Dächer zwischen Sonsbeck und Hamm sowie Hamminkeln und Breckerfeld mit Photovoltaikanlagen ausgestattet wurden.
Höherwertige und wirksamere Anlagen
In der Stadt Hamminkeln liegt der Anteil bei 17,47 Prozent. Auch bei der Anlagenzahl ist Hamminkeln mit 12,8 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der RVR-Durchschnitt mit 5,91 Prozent. Noch deutlicher wird das bei der Leistung, 13,95 anstatt dem RVR-Durchschnitt von fünf Kilowatt-Peak. „Das heißt auch, da bauen wir höherwertige oder wirksamere Anlagen auf“, so Romanski. Der Ertrag konnte von 2021 auf 2022 in Hamminkeln nochmals um 3,05 Prozent gesteigert werden.
Die guten Werte kommen nicht von ungefähr. In den letzten Jahren hat die Stadt die Photovoltaikanlagen gefördert, früher mit 100.000 Euro pro Jahr, aktuell mit 50.000 Euro. Zusätzlich wurde ein Fördertopf von 30.000 Euro für Balkonkraftwerke aufgelegt. Bereits 2006 hat die Stadt Hamminkeln das Thema Solardächer angeschoben.
Ehemalige „Zukunftstechnologie“ ist jetzt Standard
„Da haben wir deutlich antizyklisch PV-Anlagen für Bürgerdächer gefördert“, so Thomas Michaelis, „damals galt das noch als Zukunftstechnologie. Das ist mit ein Grund für die hohe Anlagenzahl, die wir jetzt haben.“ Die öffentlichen Gebäude der Stadt sind, wo technisch möglich und sinnvoll, mit Solaranlagen belegt. Auch ansonsten wird das Thema Klimaschutz im Rathaus großgeschrieben. Das fängt an mit der Begrünung des Rathauses, Umstellung des stadteigenen Fuhrparks auf E-Autos, einem Projekt zum energieschonenden Verhalten in den Schulen, über das Stadtradeln und eine Blühsamenaktion bis hin zum Klimaschutzpreis und fast 40 Ladepunkten im Stadtgebiet für Elektrofahrzeuge.