Hamminkeln. Die Freie Wählergemeinschaft USD will, dass die Stadt Hamminkeln ihre Abwasseranlagen selbst mit Solarstrom versorgt. So könne man Kosten sparen.
An drei Standorten in Hamminkeln sollen Photovoltaikanlagen entstehen. Das fordert die Freie Wählergemeinschaft USD. Mit dem so gewonnenen Solarstrom sollen mehrere Abwasserbetriebspunkte sowie das Schulzentrum mit Energie versorgt werden. Angesichts der anhaltend hohen Strompreise müsse die Stadt vermehrt auf Solarenergie setzen, meinen die freien Wähler. Mit dem Bau könne man die Stromkosten stark reduzieren.
Deutlich geringere Kosten pro Kilowattstunde
An der Straße „Am Depot“ in Dingden, unweit der Bahntrasse, hat die Wählergemeinschaft eine erste für sie passende Freifläche gefunden, um Solaranlagen zu installieren. An den Straße Zum Tollberg und an der Liederner Straße betreibt die Stadt Hamminkeln jeweils einen Abwasserbetriebspunkt. Insgesamt geht die USD von rund 23.000 Euro Stromkosten pro Jahr für diese Anlagen aus. Grundlage dafür ist der Preis von 16 Cent für eine Kilowattstunde Strom. Die steigenden Stromkosten sind hier noch nicht eingerechnet.
Dagegen koste eine Kilowattstunde aus einer Photovoltaikanlage 4,2 Cent. Mit Stromspeicher seien es 5,05 Cent. Die Anlage könne die beiden Abwasseranlagen zu 57 Prozent mit Strom versorgen. „Würde zusätzlich noch ein 200 Kilowattstunden großer Stromspeicher installiert, dann kann die PV-Anlage 98 Prozent der benötigten Energie bereitstellen“, heißt es in einem USD-Antrag. Überschüssiger Strom könne direkt in das öffentliche Netz eingespeist und verkauft werden.
Abwasseranlage kann zu 99 Prozent mit Strom versorgt werden
Die Baukosten inklusive Speicher betragen rund 480.000 Euro. Durch die eigene Stromerzeugung könne die Stadt jährlich 13.675 Euro Kosten einsparen. „Zusätzlich kommen noch 16.687 Euro Einspeisevergütung hinzu.“ Nach 16 Jahren sei die Anlage durchfinanziert.
Auch am Kirchweg in Marienthal betreibt die Stadt einen Abwasserbetriebspunkt, welche die USD gerne mit Solarstrom versorgen möchte. Eine dort gebaute Photovoltaikanlage könne den Betriebspunkt zu 50 Prozent versorgen, heißt es seitens der USD. Mit einem 100 Kilowattstunden großen Stromspeicher sei eine Versorgung zu 99 Prozent möglich. Auch hier könne man überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen.
Die Baukosten hierfür belaufen sich nach Angaben der USD auf rund 186.000 Euro. „Im Jahr können die Kosten je Kilowattstunde auf 6,68 Cent gesenkt werden zusätzlich kommen noch 7795 Euro Einspeisevergütung hinzu“, so die USD. Nach 17 Jahren rechne sich die Anlage hier demnach.
Mehr Anlagen auf den Dächern gefordert
Eine weitere Solaranlage soll das Grundschulzentrum an der Rathausstraße 2 in Hamminkeln versorgen. Dies besteht aus Gebäuden der ehemaligen Hauptschule, der ehemaligen Realschule, dem Jugendzentrum, dem Hallenbad und der Schulsporthalle. Die Stromkosten für eine Kilowattstunde belaufen sich hier auf 23,4 Cent, schreibt die USD in ihrem Antrag.
Auf einzelnen Dachflächen des Zentrums gebe es bereits Solaranlagen, die ihren Strom komplett ins öffentliche Netz einspeisen, so die USD. Durch die Errichtung zusätzlicher Anlagen zur Versorgung der Gebäude könne die Stadt Kosten sparen. Auf 20 Jahre gerechnet würde der Preis pro Kilowattstunde auf 6,3 bis 7,5 Cent gesenkt. Somit können pro Jahr 41.403 Euro an Stromkosten gespart werden „und der Preis wäre 20 Jahre unveränderlich“, heißt es.