Wesel. Aus heiterem Himmel bricht auf dem Marktplatz in der Feldmark ein Baum auseinander und trifft zwei Menschen. Rätsel um grauen Gegenstand im Baum.
Einen ungewöhnlichen Unglücksfall gab es Anfang der Woche in Wesel: Laut Polizei saßen am Montagvormittag gegen 11 Uhr zwei Frauen, die sich zuvor nicht kannten, unter einem großen Baum auf dem Marktplatz in der Feldmark. Es handelt sich um den imposanten Silberahorn, der in der Mitte des Platzes wächst und gerade an solche heißen Tagen wie am Unglückstag Schatten spendet.
Plötzlich habe sich aus heiterem Himmel ein dicker Ast gelöst und sei aus dem städtischen Baum herausgebrochen, berichtet Michael Blaess von der Betriebsleitung des ASG Wesel. Das laute Knacken war bis in die umliegenden Geschäfte zu hören. „Es handelt sich um einen Grünastbruch, der absolut nicht vorhersehbar war“, so Blaess weiter.
Im Baum befindet sich ein etwa bierkastengroßer Gegenstadt mit einer Klappe sowie mehreren Kabeln. Dazu sagt ASG-Baumexperte Heinz-Georg Oberender: „Nach Auskunft unseres Baumpflegers scheint es sich um einen Teil der Weihnachtsbeleuchtung zu handeln. Dieses wurde nicht vom ASG montiert, sondern offensichtlich von der Werbegemeinschaft Feldmark.“
Marktplatz in der Feldmark: Rätselraten um einen grauen Gegenstand im Baum
Ivonne Knipping, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft, erklärt dazu: „Die Lichterkette haben wir vor vielen Jahren mal aufgehängt, in den vergangenen Jahren hat sie aber nicht mehr geleuchtet.“ Davor sei durch die Lichterkette jedoch eine schöne weihnachtliche Stimmung auf dem Markt in der Feldmark erzeugt worden.
Mit dem grauen Teil in der Astgabelung nahe der Bruchstelle habe die Werbegemeinschaft jedoch nichts zu tun. Könnten diese Installationen denn etwas mit dem Auseinanderbrechen zu tun gehabt haben? „Natürlich nicht, das ist doch Quatsch“, so Knipping. Auch Baumschutz-Fachmann Oberender sagt: „Das graue Ding in dem Baum macht mich ratlos, ich habe dafür keine Erklärung. Es hat aber auf jeden Fall nichts mit dem Bruch zu tun. Der Baum war absolut gesund, aber sowas passiert.“
Getroffene Seniorin kam ins Krankenhaus
Der etwa 30 Zentimeter dicke Ast samt weiterer Zweige und Blätter stürzte zu Boden und traf die beiden Passantinnen. Um 11.08 Uhr wurden die Rettungskräfte sowie die Polizei alarmiert. Während eine 46-Jährige aus Hamminkeln nur leicht gestreift wurde, verletzte sich eine 77-jährige Weselerin und erlitt unter anderem Hautabschürfungen am Arm. Die Verletzte würde vom Rettungsdienst zunächst vor Ort behandelt und dann ins Evangelische Krankenhaus (EVK) gebracht.