Wesel. Am Auesee soll Grillen dauerhaft verboten werden – das gilt auch fürs Shisha Rauchen. Verstöße will die Stadt künftig mit einem Bußgeld ahnden.
Der Spätsommer zeigt sich in diesen Tagen noch mal von seiner schönsten Seite, am Auesee in Wesel dürfte daher an den nächsten Abenden wieder ordentlich Betrieb herrschen. Denn insbesondere an sommerlichen Wochenenden zieht der See immer mehr Menschen an – die Ausflüglerinnen und Ausflügler kommen oft nicht nur aus Wesel und der näheren Umgebung, sondern teilweise auch aus dem Ruhrgebiet. Ihr Ziel ist meist die Liegewiese rund um den kostenlosen Badebereich. Für den nächsten Sommer könnten die Regeln, die dort für Besucherinnen und Besucher gelten, deutlich verschärft werden.
Wie aus den Unterlagen für die nächste Ratssitzung am Dienstag, 12. September, hervorgeht, plant die Stadtverwaltung im Freizeitzentrum Rheinaue-Park, wie das Areal rund um Liegewiese und Sandstrand offiziell heißt, eine Änderung der sogenannten Benutzungsordnung. Dabei geht es zunächst um das Grillverbot, das in diesem Sommer fast durchgehend gegolten hat und immer noch gilt. Die Stadt begründete diese Maßnahme im Juni mit der trockenen Witterung – zu diesem Zeitpunkt war das sicherlich angemessen, die weitere Wetterentwicklung in diesem Sommer dürfte die Argumentationskette der Verwaltung allerdings ins Wanken bringen. Schließlich verliefen Juli und August eher nass.
Gegrillt werden darf bisher – wenn kein temporäres Verbot gilt – auf der Südseite des Strandbads (zwischen Beachvolleyball-Feld und See, rund 2300 Quadratmeter groß) sowie gegenüber, im Randbereich der Nordseite (rund 6200 Quadratmeter). Beide Bereich sind durch Schilder gekennzeichnet. Doch geht es nach den nun bekannt gewordenen Plänen der Verwaltung, ist damit im nächsten Jahr Schluss. Und zwar genau deswegen, um Diskussionen etwa übers Wetter zu vermeiden. „Wir wollen eine einheitliche Lösung finden“, betont Stadtsprecher Swen Coralic.
Komplettes Grillverbot am Auesee: Es soll noch Ausnahmen geben
„Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Grillverbot soll dieses jetzt dauerhaft am Auesee gelten“, heißt es in der Vorlage für die Sitzung des Stadtrates. Bereits in den trockenen Jahren zuvor sei das Grillen untersagt worden, um Brände in der Vegetation zu verhindern. „Auch an vielen anderen Badeseen in der Umgebung wurden in den letzten Jahren solche Grillverbote ausgesprochen“, schreibt die Verwaltung weiter. Bei Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Bulli Summer Festival sollen nach vorheriger Prüfung aber Ausnahmen vom grundsätzlichen Verbot möglich sein.
Die Verbotspläne der Verwaltung gehen aber noch einen Schritt weiter. Denn die Regeln sollen insgesamt neu formuliert werden – und damit „sprachlich und redaktionell an die aktuellen Gegebenheiten angepasst“ werden, wie es heißt. Dabei nimmt die Stadt neben den Grillern nun auch diejenigen ins Visier, die am Auesee eine Shisha rauchen. Das ist bisher erlaubt beziehungsweise werden Shishas in der derzeitigen Fassung gar nicht explizit erwähnt. Bald es soll dann darin heißen: „Insbesondere ist verboten: offene Feuerstellen anzulegen, Grillgeräte, Shishas oder Ähnliches zu benutzen.“ Auch diese Neufassung soll dazu beitragen, die Regelungen einheitlich zu gestalten. „Für Shishas wird Kohle benutzt und es geht von ihnen ebenfalls eine Brandgefahr aus“, sagt Coralic.
Vor allem an den heißen Junitagen dieses Jahres hatte es immer wieder Diskussionen um die Zustände am Auesee gegeben – vor allem in den Sozialen Netzwerken wurde eifrig über rauchende Grills und viel Müll diskutiert. Die FDP brachte gar ein Eintrittsgeld für das Strandbad ins Spiel. Nun geht die Stadt mit den verschärften Regeln erstmal einen anderen Weg. Dabei hält sich die Zahl der offiziellen Verstöße gegen das Grillverbot in Grenzen – die Stadt spricht nur von Einzelfällen. Die Strandwärter und die Stadtwacht seien in der Regel proaktiv auf Menschen zugegangen, die einen Grill dabei hatten. „Das hat gut funktioniert, die Leute haben sich in der Regel einsichtig gezeigt“, sagt Coralic. Dennoch soll mit der neuen Satzung zusätzlich ein Bußgeld für Verstöße gegen die Verbote festgelegt werden – die Höhe ist noch unklar. Die Politik muss allen Plänen noch zustimmen.