Wesel. Es gab große Diskussionen über die Zustände am Auesee in Wesel. Doch wie sieht es vor Ort aus? Unser Reporter war am Samstag dort unterwegs.

Die Temperaturen steigen, der Sommer kommt allmählich an. Der Auesee in Wesel ist für viele der ideale Ort, sich abzukühlen, zu entspannen und Zeit mit Freunden und Familien zu verbringen. Allerdings kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Beschwerden rund um das Freizeitziel. Gäste klagten über freilaufende Hunde am Strandbad, Rauchbelästigung durch die vielen Grills oder über Müll, der nicht entsorgt wurde. Ist es tatsächlich so, wie manche Besucherinnen und Besucher beschreiben oder hat sich die Situation verbessert? Und wird das neue Grillverbot eingehalten?

Sonnige 29 Grad am vergangenen Samstag und am Himmel keine Wolke zu sehen. Dementsprechend gut besucht war das Strandbad am Auesee. Manch einer ging schwimmen, andere spielten Fußball, sonnten sich oder verbrachten einen Tag gemeinsam als Familie. Müll, Hunde oder ein Grill waren nicht zu sehen. Dass das aber nicht immer so ist, erzählt Darwin Maier. Er ist 23 Jahre alt, engagiert sich mittlerweile seit acht Jahren bei der DLRG in Wesel und ist regelmäßig am Auesee im Einsatz.

Auesee in Wesel: Nicht schlimmer als in der Vergangenheit

Maier berichtet von Tagen, an denen so viel Rauch durch Grills verursacht wurde, dass es für DLRG und Rettungsschwimmern zu erschwerten Sichtverhältnissen gekommen sei. Des Weiteren sei es immer wieder zu Situationen gekommen, in denen Besucherinnen und Besucher aneinandergeraten wären, da nicht genügend Platz vorhanden gewesen sei. „Es war jedes Jahr immer mal wieder etwas“, erklärt der junge Mann. „Man kann nicht pauschal sagen, dass es dieses Jahr schlimmer ist.“ Dennoch sei das Ordnungsamt bereits jetzt an den Wochenenden durchgehend vor Ort, ab Beginn der Sommerferien dann jeden Tag.

Unter den Besucherinnen und Besuchern waren auch Ingrid und Norbert Althoff aus dem Kreis Steinfurt. Das Ehepaar macht momentan Urlaub auf einem nahe gelegenen Campingplatz und erkundet dabei die Gegend. „Es gefällt uns hier sehr gut“, betonen die Beiden direkt zu Beginn. Sie freuen sich, dass der Eintritt kostenlos ist und die Anlage dennoch so sauber sei. Die Beschwerden könnten sie nicht bestätigen.

Ein paar Meter weiter hatten es sich zwei befreundete Pärchen mit ihren Kindern gemütlich gemacht. Die Väter spielten gerade mit den Kindern im Wasser. Den 42 und 43 Jahre alten Müttern gefalle es am Auesee gut. „Wir waren sehr positiv überrascht“, erzählen die Frauen. Auch sie könnten sich nicht beschweren. „Es sind halt viele Menschen hier und da wird eben eine gewisse Toleranz erwartet“, betonen sie.

Wesel: Die Gäste kommen gerne an den Auesee

Alexandra und Dennis Wermuth sind mit Tochter und Sohn aus Essen gekommen, um gemeinsam als Familie ein paar schöne Stunden zu verbringen. Der Vater sei bereits in seiner Jugend öfters am Auesee gewesen. Insgesamt sei das Ehepaar gerne am Strandbad. „Heute ist es hier schön.“ Dennoch sei ihnen immer wieder negatives aufgefallen. Gegen Abend sei es an manchen Stellen häufiger zugemüllt, „vor allem bei Jugendlichen“, berichtet das Ehepaar. Außerdem würden billige Grills oftmals nicht entsorgt oder mitgenommen werden und stattdessen mit der Glut und den heißen Kohlen einfach stehengelassen.

Die schönsten Bilder vom Frühsommerabend am Weseler Auesee

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Es habe sich jedoch auch einiges verbessert und es sei nicht mehr so schlimm, wie in der Vergangenheit. „Im letzten Jahr war es extrem“, erzählt der Vater bezüglich des Mülls und zu lauter Musik am See. Positiv empfinde er, dass die Hinterlassenschaften von Schwänen und anderen Vögeln beseitigt worden wären. Insgesamt gäbe sich die Stadt Mühe, die Anlage sauber zu halten.

Von einem ruhigen Wochenende im erwarteten Rahmen spricht auch Alexander Jordans von der Stadt Wesel. 7000 bis 8000 Leute seien am Samstag da gewesen. Bis zu 4000 Leute kamen auch am nicht mehr ganz so sonnigen Sonntag: „Die Stadtwacht musste vier Grills ausmachen.“ Einige weitere Gäste hätten zwar Grills dabei gehabt, aber beim Hinweis auf das neue Verbot sehr verständnisvoll reagiert. „Die Leute waren freundlich haben das warme Wetter genossen“, lautet sein Fazit.