Schermbeck. Der Einsatzwagen strandete in Schermbeck an einer verschlossenen Schranke, so ein Anwohner. Dazu nimmt die Kreisverwaltung jetzt Stellung.
Wie berichtet hatte ein Schermbecker Bürger im jüngsten Planungsausschuss einen dramatischen Vorfall beschrieben, bei dem ein Rettungswagen an den Absperrungen des Schermbecker Verkehrsversuch gestrandet sei. Der Anwohner habe etwa 20 Minuten nach der Bestellung eines Rettungswagens diesen Anruf von der Rettungsleitstelle bekommen: „Der RTW steht jetzt an der Schienebergstege und kann nicht zu Ihnen kommen, weil die Straße Landwehr blockiert ist.“ Der Anrufer von der Leitstelle würde den Schermbecker nun mit dem Fahrer verbinden, und er solle der Besatzung dann erklären, wie der Rettungswagen zu seinem Ziel komme. Ganz offensichtlich konnte die Krankenwagenbesatzung die Schranke vor ihnen nicht mit einem Transponder öffnen.
Bürgermeister zeigt sich geschockt
Unter anderen zeigte sich Bürgermeister Mike Rexforth geschockt von diesen Schilderungen: „Das darf natürlich nicht passieren!“ Man habe alle Rettungstransportwagen und Notfallfahrzeuge, die nach Schermbeck ausrücken könnten, mit Transpondern ausgestattet, um die Schranken zu öffnen. Auch Gemeinde-Mitarbeiter Thomas Nübel hatte bereits kurz nach dem Vorfall mit dem Bürger telefoniert. Im Ausschuss erklärte er: „Ich habe mich ähnlich schockiert gezeigt von der Situation, weil sie einfach so nicht auftreten kann!“
Kreis Wesel dementiert Teile der Schilderung
Nun hat auch der Kreis Wesel auf NRZ-Anfrage zu diesen Schilderungen reagiert: Die Auswertung der Daten des Leitstellenrechners habe ergeben, dass es sich bei dem entsprechenden Einsatz „nicht um einen Einsatz der Notfallrettung“, sondern um eine „geplante Krankentransportfahrt (KTW) ohne Sondersignal“, gehandelt habe. Da der Einsatz nicht zeitkritisch gewesen sei, habe auch zu keiner Zeit eine Gefahr durch die verzögerte Anfahrt bestanden, so der Kreis Wesel weiter.
Das wundert den Schermbecker Bürger: „Für mich war das ein Notfall, wenn auch kein Notarzt mit vor Ort war. Die Fahrt nach Wesel hat aber auf jeden Fall mit Blaulicht stattgefunden.“