Wesel. Nach dem Ende der PPP-Tage in Wesel geht die Debatte über die Kommunikation weiter. Die CDU fragt: Wurden Schützen bei der Planung übergangen?

Die 43. PPP-Tage sind vorüber und haben als Gesamtveranstaltung weitgehend positive Kritik geerntet. Viel Zuspruch hatte es von Besucherinnen und Besuchern auf der Kirmes am Fusternberg gegeben, auch das Musikprogramm in der Innenstadt lockte zahlreiche Menschen an und der Schützentag war gar so gut besucht, wie lange nicht. Doch schon im Vorhinein lag ein Schatten über dem beliebten Stadtfest, präziser über den organisatorischen Hintergründen. Und um die ging es jetzt noch einmal im Ausschuss für Kultur und Stadtmarketing.

Wenige Wochen vor den PPP-Tagen hatten zunächst die Kornmarkt-Wirte über mangelnde Kommunikation zwischen ihnen und Wesel Marketing geklagt (die NRZ berichtete). Nun brachte die CDU per Antrag ein ähnliches Thema aufs Tapet: Denn auch zwischen Wesel Marketing und dem Schützenverein Blumenkamp, der dieses Jahr für die Durchführung des Schützentags zeichnete, soll es laut den Christdemokraten, kommunikativ gehapert haben: Ihnen soll „wenige Wochen vor dem Schützentag seitens Wesel Marketing mitgeteilt worden sein, dass das seit Jahren übliche Antreten am Berliner Tor nicht stattfinden kann.“

Fehlende Rücksichtnahme und Kommunikationsproblem

Insgesamt sieht die CDU hier also sowohl fehlende Rücksichtnahme auf traditionelle Veranstaltungen (besonders der Schützen) einerseits und ein „Kommunikationsproblem“ andererseits, wie Thorsten Müller von der CDU ergänzend zum Antrag erklärte. Insbesondere, dass das etablierte Antreten am Berliner Tor einzig wegen des neuen von Wesel Marketing geplanten Musik-Programmpunktes hatte weichen müssen, stört die Christdemokraten: „Wird Neues durchgedrückt oder achtet da keiner drauf?“, wollte Müller wissen und mahnte: „So geht’s nicht. So können wir mit Vereinen nicht umgehen.“

Ironischerweise scheiterte die Diskussion um die Kommunikation schließlich an der Kommunikation. Denn obwohl die CDU sehr konkrete Fragen in ihrem vier Punkte umfassenden Antrag formuliert hatte – darunter: „Wie möchte man dieser Kritik in Zukunft begegnen und die Gemeinschaft der Stadtbevölkerung in den Vereinen stärken und unterstützen?“ – gab es kaum konkrete Antworten darauf.

SPD: „Da muss man einfach clever sein und aufpassen“

Das hing allerdings auch damit zusammen, dass einerseits die CDU selbst recht viele Nebenkriegsschauplätze in ihrem Antrag eröffnete und andererseits damit, dass Ludger Hovest von der SPD für die Marketinggesellschaft in die Bresche sprang, noch bevor Rainer Benien (unter anderem Kulturdezernent und Co-Geschäftsführer von Wesel Marketing) überhaupt antworten konnte. Hovests Kernargument dabei: „Der ganze Terminplan wird doch zu Jahresanfang bekanntgegeben“ und schließlich seien alle Fraktionen auch im Aufsichtsrat von Wesel Marketing vertreten. „Da muss man einfach clever sein und aufpassen“, so Hovest.

Sich im Nachhinein über gemeinsam Beschlossenes zu erregen, mutet zwar in der Tat befremdlich an, doch der Kritikpunkt der fehlenden beziehungsweise schlechten Kommunikation ist damit auch nicht vom Tisch. Zu diesem sagte Rainer Benien lediglich, man solle sich „nicht in Details verlieren, wer wann mit wem gesprochen hat“, stattdessen doch „froh und stolz sein, dass wieder etwas stattgefunden hat.“ Zwar monierte Müller daran, dass der Beigeordnete es sich damit „ein bisschen sehr einfach“ mache, doch eine tiefergehende Antwort kam trotzdem nicht mehr.

Stattdessen beendete der Ausschussvorsitzende Norbert Meesters das sich hinziehende Hin und Her kurz darauf und erinnerte: „Wir können hier nichts entscheiden. Wenn Sie etwas verändern wollen, gehört das ins Aufsichtsgremium von Wesel Marketing.“