Wesel. Rund um das Krankenhaus in Obrighoven ist der „Gesundheitscampus Wesel“ als gemeinsame Dachmarke entstanden. Was Patienten geboten wird.
Das Evangelische Krankenhaus Wesel gibt es schon seit mehr als 60 Jahren an der Schermbecker Landstraße. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Gebäude und Angebote hinzugekommen, mit dem Seniorenheim Haus Aaper Busch wird im Sommer das neueste Projekt fertiggestellt. Weil das Krankenhaus inzwischen nur noch einer von sieben Geschäftsbereichen rund um die ärztliche Versorgung und Pflege ist, wird der Standort künftig unter der Dachmarke „Gesundheitscampus Wesel“ auftreten. Der Austausch der einzelnen medizinischen Bereiche soll intensiviert werden, was auch dem Patienten zugute kommt, erklärte die Geschäftsführung im Pressegespräch. Auch die Homepage hat ein neues Gesicht bekommen.
Zu den Bereichen des Gesundheitscampus gehören neben dem Krankenhaus die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die Senioren- und Pflegeeinrichtungen, das Visalis Therapiezentrum, die ambulante Pflege, die Palliativversorgung (die bald durch das neue Hospiz ergänzt wird) und die Servicegesellschaft – sie alle schmücken sich nun mit dem einheitlichen, etwas modernisierten Logo des EVK in einer jeweils eigenen Farbe. Familiär soll es auf dem Gesundheitscampus mit den inzwischen rund 1400 Mitarbeitern weiterhin bleiben, heißt es. Außer drei Praxen (MVZ) und dem Christopherus-Seniorenheim in Hamminkeln sind alle Angebote am Standort Obrighoven zu finden.
Mehr Austausch zwischen ambulanten und stationären Bereichen am EVK Wesel
Damit die Patienten sich besser zurechtfinden, hat auch die Homepage einen aktuellen Anstrich bekommen: Übersichtlich und intuitiv nutzbar ist die Internetseite nun, so Pressesprecherin Maren Esser. Der Nutzer soll schnell alle Informationen und die dazugehörigen Kontaktdaten finden. Auf dem Campus selbst werden auch noch digitale Stelen installiert, die Besuchern die Orientierung auf dem Gelände erleichtern.
Das neue Motto „Medizin und Pflege aus einer Hand“ soll sich der täglichen Arbeit widerspiegeln, betonen Geschäftsführer Heino ten Brink und sein Stellvertreter Martin Straatmann. Zum Beispiel dadurch, dass Auszubildende mehrere Stationen auf dem Campus kennenlernen. Und auch durch die stärkere Kooperation der einzelnen Bereiche. Im Bereich Orthopädie werde beispielsweise an der Schermbecker Landstraße eine Versorgungskette angeboten, erklärt Chefarzt Prof. Thorsten Ernstberger von der Klinik für Orthopädie, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie. Vor- und Nachsorge bei Operationen werden in der orthopädischen Praxis auf dem eigenen Campus angeboten, wenn die Patienten das wünschen. Beide Abteilungen tauschen sich eng untereinander aus, sprechen sich bei Therapiekonzepten ab und ersparen Patienten dadurch Wege und Zeit, so Ernstberger.
Ziel sei es, „Prozesse zu verschlanken, Doppeluntersuchungen zu vermeiden“, ergänzt Patrick Wilbertz, Leiter der orthopädischen Praxis. Stationäre und ambulante Systeme sollen enger kooperieren. Das alles nicht in Konkurrenz, sondern als Ergänzung und im Austausch mit den niedergelassenen Ärzten, versichern die Mediziner. Zum Beispiel bei schweren Fällen, die in vielen Praxen gar nicht versorgt werden können. Das Konzept soll auch für andere Bereiche gelten: In der Gynäkologie zum Beispiel sind Ärztinnen sowohl in der ambulanten Praxis als auch auf der Station tätig. Die neue Homepage ist online unter gesundheitscampuswesel.de zu finden.