Wesel. Zum 60-jährigen Bestehen hatte das EVK zu einem Tag der offenen Tür eingeladen – die Bevölkerung zeigte sich sehr interessiert an den Angeboten.

Selten kamen wohl so viele Menschen so gerne zum Krankenhaus: Sechs Jahrzehnte EVK Wesel – mit einem sechsstündigen Aktionsprogramm wurde dies am und im Evangelischen Krankenhaus an der Schermbecker Landstraße ausgiebig gefeiert. Ärzte und Pfleger präsentierten sich und ihr Haus, das lockte hunderte Besucher aus Wesel und Umgebung an. EVK-Sprecherin Eveline Klingler schätzte am frühen Nachmittag, dass zu diesem Zeitpunkt bereits rund 600 Gäste zum Tag der offenen Tür gekommen waren und sich voller Begeisterung umsahen.

Von 11 Uhr bis 17 Uhr erwartete die Besucher ein abwechslungsreiches Aktionsprogramm rund um die Themen Medizin und Pflege – unter anderem mit moderierten Medizintalks und Comedy. Aaber auch eine Tombola mit tollen Gewinnen lockte.

OP-Roboter-Simulator war der Hit

„Besonders beliebt bei den 15- bis 25-Jährigen war unser OP-Roboter-Simulator“, berichtete Klingler und zog die Verbindung zur Playstation, die diese Altersgruppe in der Regel sehr gut beherrscht. Jetzt ging es am EVK darum, das Gefühl am Joystick für Handgriffe bei Operationen zu testen. Mit Dr. Olaf Hansen, der erst kürzlich als Top-Mediziner Deutschlands ausgezeichnet wurde, und auch Nicole Sigrist-Uhl, Leitende Ärztin des Gynäkologischen Krebszentrums am Evangelischen Krankenhaus, standen zwei absolute Experten den Besuchern zur Seite, um die Bedienung des Roboter-Simulators auszuprobieren. Doch nicht nur Jugendliche lockte dieses Angebot an: Auch Feuerwehrmann Frank Evers bekam von Johannes van Doremalen (Vice President Sales Europe aus dem schweizerischen Lugano) an dem Operationsroboter die wichtigsten Handgriffe gezeigt.

Viele Zuschauer scharen sich um den Operationsroboter, der beim Tag der Offenen Tür am Evangelischen Krankenhaus besonders im Mittelpunkt stand.
Viele Zuschauer scharen sich um den Operationsroboter, der beim Tag der Offenen Tür am Evangelischen Krankenhaus besonders im Mittelpunkt stand. © FFS | Arnulf Stoffel

Dass die Jubiläums-Gäste selbst Hand anlegen und nicht nur zuschauen durften, habe viele begeistert, erläutert Eveline Klingler. Besucherin Alexa Rohschuh beispielsweise versuchte sich in einem Operationssaal an einer endoskopischen Übung. Jason Lehnert hob seine Mutter Franziska mit einem Patientenlift aus einem Krankenbett. Jannis Fest übte bei einer Herzdruckmassage unter Anleitung vom Leitenden Notarzt des Kreises Wesel, Frank Höpken.

Verschiedene Nakosemethoden

Aber auch ganz andere Bereiche gewährten Einblicke: In der Therapie-Einheit Onkologie zeigte Jenny Reiß der Patientin Christel Buss die Fertigung einer Perücke, die kaum als solche zu erkennen war. Rainer Bäcker, Oberarzt für Anästhesie, erläuterte im Operationssaal verschiedene Nakosemethoden. Vor den Augen interessierter Zuschauer führte Dr. Joachim Große, der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin, zusammen mit seiner Kollegin und Intensivschwester Sabine Drunkemühle-Lohmann vor, wie ein Patient auf der Intensivstation behandelt wird.

Intensivschwester Sabine  Drunkemühle-Lohmann und der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin Dr. Joachim Große zeigen, wie ein Patient auf der Intensivstation behandelt wird.
Intensivschwester Sabine Drunkemühle-Lohmann und der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin Dr. Joachim Große zeigen, wie ein Patient auf der Intensivstation behandelt wird. © FFS | Arnulf Stoffel

Und auch einen Blick durchs Mikroskop dürfen Besucher werfen: Moiken Gosch zeigte in einem Labor am Evangelischen Krankenhaus Wesel, wie sie Bestandteile des Blutes mit Blutabstrichen zählt.

Der Chefarzt für Innere Medizin Dr. Wolfram Kalitschke präsentierte in einem Untersuchungsraum anschaulich die Funktionsweise eines Endoskop für Darmspiegelungen.

Fasziniert von Feuerwehr und Krankenwagen

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen waren die Blaulicht-Berufe besonders begeht, erläutert Eveline Klingler. Welcher kleiner Junge träumt nicht davon, mal in einem echten Feuerwehrwagen zu sitzen? Doch auch ein Krankenwagen öffnete zum Jubiläum seine Türen passend zum Tag der offenen Tür: Im Inneren des RTW demonstrierte Flora Hübert, Auszubildende zur Notfall-Sanitäterin, lebensrettende Maßnahmen an einer intubierten Puppe.

Jung und alt strömten den ganzen Tag über zum EVK. So hatte sich das Krankenhaus sein Jubiläum vorgestellt. „Es war ein tolles Fest für die ganze Familie: Viele Familien kamen mit jungen Kindern, aber auch Senioren mit Rollatoren oder im Rollstuhl wollten sich die Angebote nicht entgehen lassen“, zog EVK-Sprecherin Klingler ein erfreuliches Fazit.

Viele weitere Impressionen vom Tag der offenen Tür unter www.nrz.de/wesel (jok)