Wesel. Der Frühling hat so langsam auch Wesel erreicht und damit startet auch die Gartensaison. Diese Tipps gegeben Experten von Enseleit und Spiering.

Passend zum Osterfest und den Ferien haben sich in der Region Wesel nun auch frühlingshafte Temperaturen eingestellt. Der ideale Zeitpunkt also für alle Gartenbesitzer aber auch diejenigen, die sich einfach mal ein wenig Grün zulegen möchten, in die Gartensaison zu starten. Doch wo soll man starten und auch was ist für Einsteiger zu beachten?

Weseler Frühling: Wichtiges zum Start der Gartensaison

Für Uwe Pöschel, zuständig für den Außenbereich beim Gartencenter Spiering in Wesel, sind die ersten Schritte klar – zumindest, wenn man bereits über einen Garten verfügt. „Man muss den Garten aufwecken. Beim Rasen heißt das Moos und Unkraut entfernen, vertikutieren und düngen.“ Allgemein sei gerade jetzt der Zeitpunkt zu düngen – sei es Rasen oder Beet. Dabei sei auch zu empfehlen, je nach Bedarf zu speziellen Düngern zu greifen, so Pöschel.

Auch sei zu beachten, dass es für einige Frühblüher eigentlich schon zu spät ist. „Stiefmütterchen und Narzissen hatten ihre Zeit jetzt schon“, erklärt er. Und auch wer Hecken pflanzen wolle, solle dies im besten Fall noch bis Ende des April angehen. „Jetzt geht es eigentlich schon an die Planung für den Sommer“, so der Gartenexperte. Kübel müssten jetzt bepflanzt werden, genauso wie Beete.

Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten. Meik Enseleit, Inhaber der gleichnamigen Weseler Gärtnerei weiß: „Viele Kunden bei uns haben gerade Interesse an Gemüse. Wenn man allerdings etwas anpflanzen will, muss man die Eisheiligen im Blick behalten.“ Diese Maifröste können nämlich neuen Setzlingen schnell den Garaus machen. Wichtig sei es daher, aktuell nur sogenannte „winterharte“ Pflanzen über Nacht der Kälte auszusetzen. „Es wird garantiert noch mal frieren“, ist sich Enseleit sicher, „deshalb muss man darauf achten, dass alles was draußen ist, die Kälte auch ab kann.“

Gartenarbeit: Der Trend geht zum Hochbeet

Wer sich dennoch bereits an das Aussetzen von Pflanzen machen will, greift hier vielleicht zu einem Hochbeet – einem der absoluten Trends momentan, wie Pöschel und Enseleit erzählen. Sie sind gerade für Einsteiger geeignet und können auch platzsparend auf der Terrasse oder dem Balkon stehen, wenn man keinen oder nur einen kleinen Garten zur Verfügung hat. „Blühende Inseln“, so nennt Pöschel die Hochbeete.

Meik Enseleit empfiehlt zum Saisonstart und auch für Anfänger Kräuter wie Rosmarin, Schnittlauch und Thymian, letzterer blühe auch sehr schön. „Diese Kräuter sind alle relativ pflegeleicht, im Gegensatz zu etwa Basilikum, bei dem man mehr beachten muss“, so der gelernte Gartenbautechniker. Ein kleiner Kräutergarten benötige dabei auch gar nicht viel Platz, eine Fensterbank könne schon reichen. Etwas das voll zu einem weiteren Trend passt, der aktuell rund um den Garten stattfindet – das sogenannte „Urban Gardening“.

Zum Saisonstart: Gärtnern kann auch in der Stadt gelingen

Dabei geht es um das Gärtnern auf kleinem Raum und ohne Zugang zu einem typischen Hausgarten. Gerade im städtischen Bereich müsse man kreativ werden, wenn man etwas Anpflanzen will, so die Idee hinter dem Trend. Kleinere Hochbeete gehören dazu, aber auch andere Ideen haben sich bewährt. „Wir bieten aktuell extra kleine Obstbäume an“, erzählt Pöschel. Und Enseleit ergänzt: „Viele stellen sich auch Beerensträucher auf den Balkon oder ziehen sich kleine Salate in Blumenampeln.“Eine weitere Alternative bieten Europaletten.

Diese können aufrecht hingestellt als Befestigungsmöglichkeit für Pflanzenkübel dienen, so Enseleit. Hierhinein könnten dann Kräuter oder Blumen gesetzt werden. „Wir sehen aktuell auch, dass Kunden etwas für Bienen machen wollen,“ ergänzt sein Kollege Pöschel. So würden kleine Gartenprojekte gerade im Städtischen auch nach Möglichkeit insektenfreundlich gestaltet. Allerdings muss er alle, die sich Mangels Balkon oder Terrasse einen Garten in der Wohnung erhoffen, zumindest teilweise enttäuschen. „Drinnen klappen wahrscheinlich Zimmerpflanzen, vielleicht noch Kräuter.“

Das sind die größten Fallstricke beim eigenen Garten

Außerdem gibt es auch einige häufige Fallstricke, auf die zum Saisonstart geachtet werden sollten. So empfehlen die Experten auf die Qualität der Erde zu achten, in die man pflanzt. Meik Enseleit sagt dazu: „Ich verstehe natürlich, dass man, nachdem die Pflanzen schon teuer waren, an der Erde etwas sparen will. Aber die Pflanzen brauchen gute Erde, um zu wachsen.“ Auch müssten die Hobbygärtner auf die Nährstoffversorgung ihrer Beete achten. Viele würden das Düngen vergessen, auch wenn es gute und sogar organische Möglichkeiten gebe.

Ein weiterer, oft vernachlässigter Aspekt ist der Standort. Es sei wichtig abzuklären, ob die Pflanzen an ihren vorgesehenen Plätzen überhaupt gedeihen könnten. Einer der ärgerlichsten Fehler sei außerdem, so Enseleit, dass viele Menschen die Standnässe bei Kübelpflanzen unterschätzten. „Lieber etwas weniger und dann bei Bedarf öfter gießen“, erklärt er. Man wolle schließlich nicht, dass die gerade gekauften Pflanzen kurz nach Saisonstart schon wieder verfaulen.