Wesel. Viele gönnen sich zu Ostern Blumen als bezahlbaren Luxus. In der „Butterblume“ gibt es neue Dekotrends – zum Teil mit gebrauchten Materialien.
Der Countdown für die Osterdekoration läuft. In der „Butterblume“ herrscht Hochbetrieb. Das Blumengeschäft, das Stephanie Krott vor acht Jahren am Holzweg 33 eröffnete, besticht durch sein Ambiente. Das Gebäude aus dem Jahr 1904 mit wunderbaren Bodenfliesen und Wandkacheln aus dem Jugendstil und einer Stuckrosette im Ausstellungsraum bietet reichlich Raum, um die vielen kleinen und großen Ostergestecke sowie frühlingshaften Arrangements auszustellen. Hier entdecken die Kunden die neusten Osterdekotrends 2023.
Zweimal in der Woche fährt Stephanie Krott samt Hänger zum Einkauf in die Niederlande. Die Niederländer gelten als pfiffig in der Branche und die Floristin versteht es, im Nachbarland Dinge zu entdecken, die man bei uns nicht überall findet. Dabei behält sie immer die Preise im Auge. Viele Blumenhändler beobachten nämlich, dass ihre Kunden in Zeiten knapper Kassen beim Kauf von Blumen und Dekorationsartikeln zurückhaltender geworden sind. Stephanie Krott hingegen stellt fest, dass die Kunden, die immer schon gerne Geld für Blumenschmuck ausgegeben haben, auch daran festhalten: „Sie gönnen sich Blumen als bezahlbaren Luxus.“
Schöner Ostergruß für kleines Geld
Natürlich muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Die Blumen sind teurer geworden, dazu kommen die Kosten für Material und Arbeitslohn. Da empfiehlt es sich, am Material zu sparen. „Ich sammele beispielsweise Tetra Paks. Sie sind ja wasserdicht. Ich schneide sie auf der Höhe des jeweiligen Pflanztopfes ab, beklebe sie mit Filz, bepflanze sie beispielsweise mit Hyazinthen und dekoriere sie österlich.“ Als besonderen Clou wird diese Deko in eine Papiertüte gestellt. Aus dieser wiederum wurde ein Hase ausgestanzt, so dass das Pflanztöpfchen wie aus einem Fenster aus der Hasentüte lugt. „Das gibt es für kleines Geld und ist ein schöner Ostergruß.“
Überhaupt mögen es die Kunden in dieser Saison gerne bunt und natürlich. Und da kommen wieder die Strohblumen ins Gespräch, die über Jahrzehnte als verbannt galten, weil sie viel zu lange in Vasen der Großmütter ein staubiges Dasein fristeten. Heute mögen die jungen Kunden die Trockenblumen wieder, die es in den verschiedensten Farben gibt. Sie sind nachhaltig, ebenso wie Pampasgras, das eingefärbt und gerollt ebenfalls Farbe in die Osterdeko bringt. Ein toller Hingucker ist eine Kugel aus knallgelben Strohblumenköpfen. Selbstgebaute Heunester oder Kugeln, die mit einem Hasengesicht bemalt und mit Heuohren versehen werden, entstehen im Werkraum.
Junge Mitarbeiterinnen bringen viele Ideen mit
Und wenn Stephanie Krott ein Ei aufschlägt, landen beide Schalenhälften in einer Aufbewahrungsbox. Die Schalen, aneinandergeklebt, gestalten einen hübschen Osterkranz. Ein ausgeblasenes Ei liegt bereits schon auf einem Löffel, der aber auf dem Ostergesteck festklebt ist. Bunte Zeitschriftenseiten wurden um einen Drahtkorb geflochten, der mit Gräsern und Blumen gefüllt ist und zum „Hingucker“ mutiert.
Zwei Floristinnen stehen der Inhaberin der Butterblume zur Seite, eine besucht aktuell die Meisterschule. Die jungen Mitarbeiterinnen bringen viele Ideen mit. „Manches finden wir auch bei Pinterest im Internet“, verrät die Floristin. „Wenn eine Kundin beispielsweise ein Gefäß besitzt, das sie gerne österlich dekoriert haben möchte, füllen wir es mit Pflanzen nach ihrem Geschmack.“ Oder bevor jemand einen Blumentopf wegwirft, lässt er sich mit neuen Materialien floristisch so dekorieren, das aus ihm ein tolles Geschenk wird. Wenn die Natur bislang noch nicht durch Farbe besticht, empfiehlt die Floristin zu gefärbten Gräsern auszuweichen. Selbst echte Weidenkätzchen gibt es in Farbe. Doch eines ist klar: Zu Ostern gehören frische Blumen auf den Tisch. Und die dürfen in diesem Jahr als Stimmungsaufheller ganz farbenfroh sein.
Die Öffnungszeiten
Das Blumengeschäft Butterblume öffnet Ostersamstag von 8.30 bis 14 Uhr, Ostersonntag, wie übrigens an allen Sonntagen, von 11 bis 13 Uhr. Ostermontag bleibt es geschlossen.