Wesel. Eine der vorgestellten Varianten fand überhaupt keine Zustimmung – eine andere jedoch mit mehr als zwei Dritteln der Stimmen klarer Sieger.

Was tun mit dem alten, ungenutzten Sportplatz im Ortskern von Bislich? Bereits am 10. August vergangenen Jahres hatte die Stadt Wesel eine erste Bürgerversammlung vor Ort anberaumt, um mit den ansässigen Bürgern Ideen für eine Nachfolgenutzung zu sammeln. Das Ingenieurbüro Oekoplan wurde beauftragt, diese Ideen zu kategorisieren und auf ihre technische und baurechtliche Umsetzbarkeit zu überprüfen. Nun gab es die zweite Versammlung, in der besprochen werden sollte, welches Konzept bei den Bislichern am besten ankommt.

Oekoplan hatte dazu aus der Ideensammlung vier Grundkonzepte erarbeitet und grafisch aufbereitet ausgestellt. Während der Vorstellung betonte Werner Schomaker vom Ingenieurbüro, dass diese vier Konzepte die eingereichten Vorschläge nicht erschöpfend wiedergeben: „Dieses hier sind nur die Hauptvorschläge, aber alle vorgelegten Ideen sind weiterhin öffentlich einsehbar.“

Um den Anwohnern ein wenig die Sorge zu nehmen, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden werde, versicherte Schomaker immer wieder, dass „hier und heute keine endgültige Entscheidung getroffen wird! Unseren Bericht legen wir den gewählten Vertretern der Stadt Wesel vor, und auch dieser Bericht wird weiterhin öffentlich einsehbar sein.“

Bebauung oder Grünfläche?

Die vier Konzepte sahen unter anderem vor: eine quasi komplette Bebauung mit ein- und zweigeschossigen Häusern; eine Gestaltung als reine Grünfläche mit Versickerungsmulde und Sinnesgarten oder Naschgarten; eine Kombination aus Grünfläche und Wohnen mit Schwerpunkt Bebauung; eine Kombination aus Wohnen und Grünfläche mit Schwerpunkt Grünanlage.

Das Konzept der Bebauung wurde bewusst vage gehalten, da die eingereichten Ideen stark variierten – von Häusern für junge Menschen mit mittlerem Einkommen über seniorengerechte Mehrfamilienhäuser, bis hin zu einem neuen Feuerwehrgerätehaus. Auch gab es Vorschläge für einen Minigolfplatz, Fahrradverleih, eine Jugendherberge, eine Veranstaltungsmuschel oder ein Gradierwerk.

In der Gaststätte Haus Pooth kamen Interessierte bei der Bürgerversammlung zur Nachfolgenutzung des alten Sportplatzes „Mühlenfeldstraße“ zusammen.
In der Gaststätte Haus Pooth kamen Interessierte bei der Bürgerversammlung zur Nachfolgenutzung des alten Sportplatzes „Mühlenfeldstraße“ zusammen. © Judith Michaelis / FFS

„Der Phantasie über die Kombinationsmöglichkeiten sind quasi keine Grenzen gesetzt“, so Schomaker. „Lediglich der Bolzplatz muss erhalten bleiben, sowie ein Teil der Grünfläche als Versickerungsfläche bei Starkregenereignissen.“ Bei der anschließenden Abstimmung zeichnete sich ab, dass der Vorschlag zwei (reine Grünfläche) keinerlei Zustimmung findet, Vorschlag eins (komplette Bebauung) nur auf sieben Stimmen und Vorschlag vier (viel Grünfläche, wenig Bebauung) lediglich auf acht Stimmen kommt. Das dritte Konzept wurde somit bei 34 Stimmen der eindeutige Favorit.

So geht es jetzt weiter

Dieses wird nun in Rücksprache mit den Anwohnern weiter konkretisiert und dann dem Rat der Stadt Wesel zur endgültigen Entscheidung vorgelegt. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bedankte sich in ihrem Schlusswort bei den Bislichern für die rege Teilnahme und offene Diskussion und beendete den offiziellen Teil. Zahlreiche Bürger blieben aber noch, um untereinander die Vorschläge noch einmal zu diskutieren.