Biergarten, Einkaufsmarkt, Ärztehaus und Eisdiele könnten entstehen. Es gab weitere und gut ausgearbeitete Ideen beim Arbeitskreis-Treffen.
Bislich ist ein Rohdiamant. Darüber waren sich alle Beteiligten des Arbeitskreises Wohnen, Verkehr, Gewerbe einig. Im Haus der Vereine trafen sich die Mitglieder dieser Gruppe des Leader-Projekts, um Ideen für die zukünftige Entwicklung des Weseler Ortsteils zu sammeln, sich Visionen hinzugeben und auch ein wenig zu träumen.
Unter der Leitung von Dirk Hetkamp, städtischer Ansprechpartner für „räumliche Grundsatz- und Entwicklungsplanung”, präsentierten die engagierten Bürger ihre Vorstellungen vom zukünftigen Dorf. Fachmännisch begleitet wurde die Veranstaltung, wie auch die Sitzungen der anderen Arbeitskreise, von der Architekturwerkstatt Oekoplan.
Tourismus statt Gewerbe
Wohin geht die Reise in Bislich? Schon vor 40 Jahren fragte die Weseler CDU nach Bislichs Zukunft. „Industrie- oder Naherholungsgebiet?”, hieß es auf den Plakaten der Partei. Noch heute beschäftigt dieses Thema die Bislicher Bürger. Nicht zuletzt, da eine klare Definition im Ort fehlt. Der vorherrschende Tenor der Versammlung war klar: Die größten Chancen für eine dörfliche Weiterentwicklung liegen im Tourismus. „Gewerbeflächen werden in Bislich auf keinen Fall ausgezeichnet. Das rentiert sich einfach nicht”, sagte Helmut Klein-Hitpaß vom Fachbereich Stadtentwicklung.
Wie aber kann die Attraktivität des Dorfes gesteigert werden, um Besucher und neue Bewohner anzulocken? Jede Menge Vorschläge gab es, und sogar gut ausgearbeitete. So präsentierte Willi Kock ein detailgenaues Modell für ein Dorfzentrum auf dem alten Sportplatz. Die „Bislicher Meile” mit Biergarten, Ärztehaus, Einkaufsmarkt und Eisdiele fand großen Anklang.
Visionär sind die Pläne von Klaus Dick für ein Grachtendorf. Wohnen am und auf dem Wasser, wovon in Bislich durch die Auskiesungen genug vorhanden ist, soll die Attraktivität steigern. Am Beispiel des Londoner Architekten Sir Norman Foster verdeutlichte Dick die Möglichkeiten.
Zum Thema Verkehr war Helmut Kluthe vom Ordnungsamt eingeladen. Mehr als 170 Schilder habe er im Ortsteil zählen lassen, sagte er. Gut 60 könne man sofort wegrationalisieren. „Bislich ohne Schilder” lautete ein Vortrag aus der Versammlung.
Zuversichtlich verließen die Bislicher Bürger, die ihre Ideen einbringen durften, die Arbeitskreis-Sitzung. Nun liegt es an Oekoplan, die Vorschläge zu bündeln und ein schlüssiges Konzept vorzulegen.