Wesel. Als Totengräber zelebrierte Karnevalsprinz Andre I. mit seinem Gefolge das Ende der Karnevalssession. Was dieser Brauch bedeutet.

Die Karnevalisten des Carnevals-Ausschuss Wesel (CAW) verbrannten symbolisch am Aschermittwoch am Berliner Tor ihre Karnevalsfigur „Et Nubbeltje. „Mit dem werden alle Sünden verbrannt, die wir zu Karneval auf uns genommen haben“, erklärte CAW-Präsident Ludger Becker diesen Brauch, der symbolisch das Ende der Karnevalssession markiert. Als Totengräber verkleidet, zündete Karnevalsprinz Andre I. die Strohpuppe in einem Sarg liegend an. Die meisten der Gäste waren wie bei einer Trauerfeier ganz dunkel gekleidet erschienen.

Jammern und Wehklagen der Narren

Auch wenn in diesen Jahr kein Hoppeditz (wie sonst in der Feldmark rund um den 11.11. üblich) erwacht ist, wurde dennoch eine Karnevalsfigur feierlich verbrannt: Der Begriff Nubbel ist eine um 1950 entstandene Bezeichnung für eine lebensgroße bekleidete Strohpuppe – am Berliner Tor hatte sie auch noch Sarg liegend ein Lächeln im Gesicht. Sie stellt den Sündenbock im rheinischen Karneval dar. Der Nubbel, im Kölner Karneval auch Zacheies genannt, hängt traditionell in der Karnevalszeit über vielen Kneipen und wird in der Nacht auf Aschermittwoch im Rahmen einer Zeremonie verbrannt.

Noch lächelt der Nubbel: Prinz André I. zündet die Strohpuppe an.
Noch lächelt der Nubbel: Prinz André I. zündet die Strohpuppe an. © FFS | Erwin Pottgiesser

In Düsseldorf muss dagegen nach altem Brauch ein Hoppeditz dran glauben: Am Aschermittwoch wird diese Puppe unter großem Jammern und Wehklagen im Garten des Düsseldorfer Stadtmuseums eingeäschert und symbolisch zu Grabe getragen. Zum Zeichen ihrer Trauer tragen die Jecken – wie jetzt die CAW-Mitglieder am Berliner Tor – dabei schwarze Kleidung.

Über 4000 Euro für guten Zweck gespendet

Zum Ende der Karnevalszeit könnte das Prinzenpaar Susanne II. und Prinz Andre I. aber auch noch etwas Gutes tun: Die beiden Weseler Narrenoberhäupter überreichten einen Scheck in Höhe von 4217 Euro an den Förderverein Palliativmedizin „Pusteblume und Löwenzahn“, dessen Vorsitzender Ralf Berensmeier und seine Stellvertreterin Tanja Biella den Karnevalisten für diese Spende dankten.