Schermbeck. Nach einem Vorschlag der Verwaltung spricht die Vertretung der Schermbecker Kaufleute von einem existenzbedrohenden Verkehrsexperiment.
Noch vor der Sitzung des Schermbecker Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss am Dienstag, 7. Februar, ab 16 Uhr im Ratssaal flammt die Diskussion zur Verkehrssituation im Ortskern wieder auf: Der Vorschlag der Verwaltung, einen sechsmonatigen Verkehrsversuch durchzuführen, beschäftigt die Mitglieder der Werbegemeinschaft (rund 100 Schermbecker Händler, Dienstleister und Gewerbetreibende) intensiv. „Sie sind entsetzt, dass hier ein existenzbedrohendes Verkehrsexperiment zu ihren Lasten durchgeführt werden soll, bei dem die Interessen der Kaufleute wenig Berücksichtigung finden“, erklären für die Schermbecker Kaufleute und Unternehmer Vorsitzender Wolfgang Lensing, sein Stellvertreter Heinz-Günther Dräger sowie Geschäftsführer Frank Herbrechter.
Die Werbegemeinschaft rechne durch dieses Experiment mit deutlich sinkenden Kundenzahlen im Handel, bei den Dienstleistern, Arztpraxen und Apotheken. „Speziell die Schermbecker aus den Ortsteilen Bricht, Damm, Weselerwald und Üfte, Altschermbeck und Rüste werden durch die Netztrennung gezwungen, weite Umwege zu fahren“, so die Händler. Dies habe bereits in der Vergangenheit, zum Beispiel der Phase des Glasfaserausbaues, dazu geführt, dass zahlreiche Kunden ihr Einkaufsverhalten änderten und lieber in umliegenden Orten eingekauft wurde, die direkt angefahren werden können.
Zusätzliche Kilometer für Anwohner, Kunden und für den Anlieferverkehr, bei denen entsprechende Emissionen entstehen, seien weitere wichtige wirtschaftliche und ökologische Faktoren.
Schermbecker Kaufleute melden Gesprächsbedarf an
Die Werbegemeinschaft wendet sich mit einem Appell an die Politik: „Wir bitten die Ausschussmitglieder den Beschluss zu Tagesordnungspunkt 7 in der Sitzung am 7. Februar noch nicht zu treffen und erstmal in einen – gerne auch extern moderierten – exklusiven und konstruktiven Austausch mit den betroffenen Geschäftsleuten im Ortskern zu gehen.“ Die Werbegemeinschaft sei sich sicher, dass so „gemeinsam ein tragfähiges Konzept entwickelt werden kann, das Akzeptanz in der Breite der Bevölkerung erreicht“.