Schermbeck/Coesfeld. Ein Wolf aus Schermbeck hat zig Tiere im Münsterland und Norddeutschland gerissen. Wie groß das Risiko ist, dass er nach NRW zurückkehrt.
Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mitteilt, gibt es einen aktuellen Wolfsnachweis im Kreis Coesfeld. Hier, in der Stadt Dülmen, wurde am 1. Dezember 2022 ein totes Schaf aufgefunden. Nun ist klar: Es war ein Wolf aus dem Schermbecker Rudel, präziser ein 2021 geborener Rüde mit der Kennung GW2596m.
Ein Wolfsberater hatte im Auftrag des Lanuv die Spuren und Proben für die genetische Untersuchung gesichert, die im Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen analysiert worden sind. In diesem Zusammenhang hat das Forschungsinstitut dem Lanuv außerdem mitgeteilt, dass besagter Sohn von Wölfin Gloria nicht nur bereits zwei Tage zuvor an getöteten Schafen in Lüdinghausen (ebenfalls Kreis Coesfeld) beteiligt war, sondern mittlerweile wiederholt in Norddeutschland seine Spuren hinterlassen hat. Er sei mittlerweile im Landkreis Aurich in Niedersachsen nahe der Emsmündung in die Nordsee, bei Bremen und im Landkreis Cloppenburg nachgewiesen worden.
Schermbecker Wolf zieht durch Coesfeld nach Aurich
Tatsächlich liegen auch beim niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz einige Daten vor, die den Schermbecker Rüden nachweislich mit Schafsrissen in Verbindung bringen. So hat er sich kurz vor Weihnachten noch im Nordwesten Niedersachsens aufgehalten, hat am 22. Dezember 21 Schafe in Krümmhorn (Kreis Aurich) gerissen, sowie an Heiligabend zwei Schafe im Schirumer Leegmoor sowie fünf in Blaukirchen (beide Kreis Aurich). Danach hat er sich wieder südlich in den Landkreis Cloppenburg bewegt, dort – in Löningen – am 5. Januar 2023 gleich 16 Schafe sowie am 11. Januar 25 Schafe gerissen.
Wegen der zeitlichen Abfolge der Nachweisorte geht das Lanuv davon aus, dass GW2596m auf der Suche nach einem eigenen Territorium und einer Partnerin ist, somit den Kreis Coesfeld und Nordrhein-Westfalen insgesamt verlassen hat. (meko)