Wesel. Hängepartie dauert an: Ein Treffen mit Landesvertretern fiel kurzfristig aus. Wesel wartet weiter auf dringend benötigten Platz für Geflüchtete.

Der Platz für geflüchtete Menschen wird in Wesel wie berichtet knapp und so war die Stadtverwaltung froh, als nach monatelanger Hängepartie vor Weihnachten endlich die Nachricht vom Land kam, dass die Kommune das leerstehende alte Finanzamt als Unterkunft nutzen darf. Doch ein Absprachetermin wurde am Montag kurzfristig abgesagt.

Nun muss die Stadt weiter warten und kann nicht wie erhofft mit den Planungen beginnen. „Das ist frustrierend“, erklärte der zuständige Dezernent Markus Postulka. Eigentlich war ein Treffen vor Ort am Montag mit Vertretern des Bau- und Liegenschaftsbetriebes des Landes geplant, er wurde aus Krankheitsgründen abgesagt. Ein Ersatztermin wurde in drei Wochen in Aussicht gestellt, doch das ist der Stadt lange. Postulka: „Wir werden versuchen, einen früheren Termin zu bekommen.“

Wesel bereitet sich auf weitere Zuweisung geflüchteter Menschen vor

Denn die Stadt benötigt die Landesimmobilie dringend für die geflüchteten Menschen. Zwar sind in der Turnhalle der Hansaringschule noch ein paar Plätze frei, doch die Unterbringung dort ist alles andere als optimal, es gibt nur Sichtschutzwände zwischen den Schlafbereichen und keine Privatsphäre.

Außerdem muss sich die Stadt für die Zukunft rüsten, es werden auch 2023 weiter Menschen nach Wesel kommen. Schon jetzt leben mehr Geflüchtete in der Stadt als 2015/16. „Wir möchten das Finanzamt so schnell wie möglich ertüchtigen“, sagt Postulka. Das ehemalige Behördengebäude hat auch keine ausreichenden Sanitäranlagen, es müssen vor der Inbetriebnahme Sanitär-Container im Innenhof installiert werden. (rme)