Wesel. Im Edeka in Wesel-Lackhausen stehen Umbauarbeiten bevor. Für 600.000 Euro lässt Sven Komp das Geschäft modernisieren. Was geplant ist.

Die Kunden des Edeka-Marktes in Lackhausen erwartet ab Februar ein neues Einkaufserlebnis. Ab dem 23. Januar bleibt der Markt zunächst für zehn Tage geschlossen, am 2. Februar soll er dann in neuem Design wiedereröffnen. „Wir wollen einfach unsere Attraktivität beibehalten“, erläutert Markt-Betreiber Sven Komp, der den Umbau seit Anfang des vergangenen Jahres geplant hat und dafür rund 600.000 Euro in die Hand nimmt.

Mehr Platzbedarf als vor 16 Jahren

Man wolle „einige Dinge gerade rücken“, beschreibt Komp und meint das wörtlich. Das bisherige Design arbeitet viel mit Diagonalen und Rundungen – das sieht man vor allem im Kassenbereich, den dahinter liegenden Getränkeregalen und der Obst- und Gemüse-Abteilung. Das sieht zwar ansprechend aus, hat 2007 auch noch gereicht, ist aus heutiger Sicht aber Platzverschwendung.

„Wir haben nicht gedacht, dass wir hier so erfolgreich sind“, blickt der Kaufmann auf die Eröffnung des Marktes vor 16 Jahren zurück. Dass Lackhausen ein so großes Siedlungsgebiet werden würde, sei damals nicht abzusehen gewesen, auch ob die Kunden aus der Feldmark bis nach Lackhausen kommen würden, war damals unklar. Heute weiß man: Sie kommen. Bei seiner Eröffnung galt der Edeka an der Julius-Leber-Straße mit seinen 1500 Quadratmetern noch als großer Supermarkt, mittlerweile sind Supermärkte auch gerne mal 2500 Quadratmeter groß. Anbauen kann Komp in Lackhausen nicht, umbauen schon.

Kassenbereich wird verändert, Lotto-Station zieht um

Die Veränderung, die den Kunden künftig bei Betreten des Marktes als erstes ins Auge fallen wird, ist wohl der neue Kassenbereich. Statt den sechs Einzelkassen wird es dann Doppelkassen geben, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen von links nach rechts oder von rechts nach links zu kassieren – das ist besser für den Bewegungsapparat. „Das ganze wird verglast bleiben“, beschreibt Komp weiter, zwar sei es nun nicht mehr wegen Corona erforderlich, jedoch schützt es die Kassierer vor Kälte und Zugluft. Die Lotto-Station wandert im Zuge des Umbaus von rechts nach links, wird dann also Rücken an Rücken mit der Obst- und Gemüseabteilung stehen, sodass Kunden, die nur Lotto spielen wollen, nicht mehr an den Kassen vorbeimüssen.

Unter anderem bekommt der Markt eine neue Beleuchtung. Die alten LEDs leuchten nicht mehr hell genug.
Unter anderem bekommt der Markt eine neue Beleuchtung. Die alten LEDs leuchten nicht mehr hell genug. © FFS | Erwin Pottgiesser

Die Obst- und Gemüseabteilung wird von ihrem bisherigen Holzboden befreit – dieser habe sich an der Stelle nicht bewährt, erläutert Sven Komp. Außerdem will man hier zukünftig auf drei Etagen arbeiten. Dafür kommen neue Möbel, angestrebt ist eine natürliche Optik mit Holz, Metall und Bepflanzung. Sowohl hier als auch im Kassenbereich und der Weinabteilung wird die Decke mit verschiedentlich designten Deckensegeln abgehangen. Der gesamte Markt bekommt einen geraden Look, keine Schrägen und Rundungen mehr. Auch die LED-Beleuchtung wird erneuert, sie ist nach jahrelangem Dienst einfach auf.

Tiefkühlabteilung wird massiv vergrößert

Zu den größten Änderungen gehört die Erweiterung der Tiefkühl-Abteilung: Aktuell mache der Markt rund zwei Prozent seines Umsatzes mit TK-Produkten – weniger als andere Edekaner. Daraus schließt Komp, dass seine Abteilung zu klein ist. Die bisherigen elf Schränke bleiben erhalten, eine der beiden Truhen fällt weg, dafür kommen zusätzlich 19 weitere Tiefkühlschränke dort zu stehen, wo bislang noch die Getränke zu finden sind. Diese wandern dafür neben den Wein. Neben der Tiefkühlabteilung werden auch Bäcker und Sushi-Stand größer, die beide in den Markt eingemietet sind.

Was den Kunden auf den ersten Blick wohl nicht auffallen wird, aber immerhin 20 Prozent Flächengewinn verspricht, ist ein Umbau der Regale. Bislang sind diese 43 Zentimeter tief, der Fuß aber 53 Zentimeter. Nun werden die Regale so umgebaut, dass alle Böden die gleiche Tiefe (53 cm) haben. Dadurch, erläutert Komp, werden auch die Gänge nicht schmaler, jedoch ist dann mehr Platz für die Präsentation der Produkte. Und davon hat Komp immerhin rund 30.000 im Sortiment. Durch den Verzicht auf Diagonalen ist außerdem Platz für eine Regalreihe mehr.

Backstation und Non-Food von Tchibo müssen weichen

Dennoch müssen zwei Elemente des bisherigen Angebots weichen: „Wir werden auf die Backstation verzichten“, sagt Komp. Und auch die Tchibo-Non-Food-Bereich kommt weg – Tchibo-Kaffee wird es aber weiterhin geben. Beide nun wegfallende Angebote seien rückläufig, dem gegenüber stehen „explodierende Sortimente im Kühlbereich.“ Darunter vegetarische oder auch Fitness-Produkte. Die Kühlabteilung hatte Komp daher schon vor einiger Zeit erweitert und auch die Fleischtheke wurde erst vor drei Jahren erneuert. Beide dürfen also bleiben.

Was beim diesjährigen Umbau nicht gemacht, dafür aber im nächsten Jahr passieren wird, ist ein kleiner wintergartenartiger Anbau für den Bäcker im Edeka, der diese Fläche dann als Café nutzen wird.