Wesel. . Auf einer 50 000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Am Schwan und Hoher Weg könnten künftig 70 neue Eigenheime entstehen.
Der schon jetzt beliebte Stadtteil Lackhausen soll bald noch mehr Menschen Heimat werden. Deshalb ist auf der Fläche zwischen „Am Schwan“ und „Hoher Weg“ ein neues Siedlungsgebiet in Planung. Die bisherigen Ideen dazu wurden den Lackhausenern nun bei einer Bürgerversammlung, organisiert vom SPD-Ortsverband, vorgestellt um auch ihre Anregungen und Bedenken aufzunehmen.
Rund 70 Wohneinheiten könnten auf der 50 000 Quadratmeter großen Fläche entstehen, so sieht es der bisherige Plan vor. Von einem Bebauungsplan kann hier allerdings noch keine Rede sein, wie Stadtplaner Martin Prior betonte: „Bebauungsplan-Entwurf müsste es richtigerweise heißen.“ Denn noch stehe nichts definitiv fest. „Wir sind noch für alles offen.“
Einfamilien- und Doppelhäuser
Überlegungen, hier weiteren Wohnraum zu schaffen, stehen schon länger im Raum. Der Entwurf, der nun im Rahmen der frühen Bürgerbeteiligung diskutiert wird, ist mittlerweile die achte Variante.
Angedacht ist darin eine für Lackhausen typische Wohnbebauung mit freistehenden Einfamilien- und Doppelhäusern samt nutzbarem Gartenstück, um zu erreichen, dass sich die bevorzugte Klientel, junge Familien, hier niederlässt.
Hierzu merkte einer der Lackhausener Bürger die Befürchtung an, dass gerade die freistehenden Einfamilienhäuser für junge Familien, selbst mit doppeltem Einkommen, kaum bezahlbar sein würden. Stadtplaner Gottfried Brandenburg hielt jedoch dagegen: „Die Einfamilienhausgrundstücke gehen bei uns weg wie warme Semmeln“, schwieriger würde es schon bei Doppelhäusern.
Sorge um Verkehr
Was den rund 40 versammelten Lackhausenern jedoch deutlich mehr Sorgen machte, als die mögliche Bebauung, war die Regelung des Verkehrs. Der Entwurf sieht vier Anbindungen vor: An die Konrad-Duden-Straße, an die Straße „Am Schwan“, sowie an den „Hoher Weg“, der dann jedoch an einer Stelle in der Mitte gesperrt sein soll, damit der Verkehr zum Teil nach Süden und zum Teil nach Norden abfließen kann.
Um Abkürzungsfahrer und Durchgangsverkehr zu verhindern, sollen die drei Straßen, die in der Siedlung geplant sind auch nicht direkt, sondern nur durch Fußgänger- und Fahrradwege miteinander verbunden werden.
So soll erreicht werden, dass die Straßen im Ortskern, nach Fertigstellung der neuen Siedlung, nur minimal mehr belastet werden. Etwa die Julius-Leber-Straße würde, gemäß der Kalkulation, pro Tag von nur 80 Fahrzeugen mehr befahren als jetzt, wo es bereits rund 2000 sind.
Allerdings ist es auch weniger der reguläre Verkehr nach den Baumaßnahmen, der die Anwohner besorgt, sondern vor allem der Baustellenverkehr währenddessen.
Die Stadtplaner versprachen über das Thema Anbindung an die Emmericher Straße noch einmal mit Straßen NRW zu sprechen.
Um aber eine Straße vom Molkereiweg in das Gebiet zu führen müsste ein Grundstück in privater Hand bebaut werden, was mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden und nur mit entsprechenden Signalen der Politik theoretisch möglich wäre.
Gefahr für Fußgänge und Radfahrer
Des weiteren sorgten sich die Lackhausener um die vielen Kinder und Jugendlichen, die den Bereich auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad passieren. Schon als Fußgänger auf dem „Hoher Weg“ müsse man jedes mal in den Acker neben der Straße ausweichen, wenn sich zwei Fahrzeuge begegnen, merkte eine Anwohnerin an.
Sollten sich dort nun zwei Baustellenfahrzeuge oder Lkw entgegenkommen, wäre das Problem ungleich größer. Ein Ausbau der beiden Straßen ist in dem Entwurf noch nicht vorgesehen, soll nun aber zusätzlich geprüft werden.