Schermbeck. Inhaltlich begrüßten alle Ratsmitglieder die Vorhaben für die Jahre 2023 bis 2027. Warum es trotzdem Irritationen und Diskussionen gibt.

Der Gleichstellungsplan für die Jahre 2023 bis 2027 ist vom Rat der Gemeinde Schermbeck einstimmig beschlossen worden. Inhaltlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass jeder Bürger die gleichen Chancen hat – oder wie es Bürgermeister Mike Rexforth formuliert: „Die Chancengleichheit von Frauen und Männern ist ein Kernpunkt unserer Gesellschaft – sowohl persönlich und beruflich als auch familiär.“ Der öffentliche Dienst sei daher im besonderen Maße dazu angehalten als Vorbild voranzugehen.

In dem 14-seitigen Gleichstellungsplan wird unter anderem eine Bestandsanalyse vorgenommen: Am Stichtag 30. September 2022 waren 110 Personen bei der Gemeinde beschäftigt – jeweils 50 Prozent Frauen und Männer. Betrachtet man die Beamten und Tarifbeschäftigten getrennt, so liegt der Frauenanteil bei den Beamtinnen und Beamten bei 31, bei den Tarifbeschäftigten bei 53 Prozent.

Gemeinde Schermbeck: Gleichberechtigung ist ein Gemeinschaftsziel

Rexforth erklärt zusammenfassend: „Die Gleichberechtigung kann nur als Gemeinschaftsziel verstanden werden, für das sich sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich zeigen müssen.“

Die Titelseite des neuen Gleichstellungsplans der Gemeinde Schermbeck sorgt für Irritationen.
Die Titelseite des neuen Gleichstellungsplans der Gemeinde Schermbeck sorgt für Irritationen. © PR | Gemeinde Schermbeck

Offenbar ist bei der Gestaltung der Titelseite des neuen Gleichstellungsplans der Verwaltung jedoch ein redaktioneller Fehler unterlaufen, was die Grünen und „Die Partei“ in der jüngsten Ratssitzung erstaunlich scharf kritisierten: „Wo ist unser Gemeindewappen geblieben?“, fragte Grünen-Ratsherr Stefan Steinkühler vorwurfsvoll und verwies darauf, dass das neue Logo ausdrücklich nicht für solche amtlichen Unterlagen genutzt werden solle. Ins selbe Horn stieß Manuel Schmidt, der Fraktionsvorsitzende von „Die Partei“, der ergänzte: „Unser damaliger Beschluss zu dem neuen Logo steht diametral zu dem, was im Moment gemacht wird.“ Das neue Design solle ausschließlich für Marketingzwecke genutzt werden, dies sei beim Gleichstellungsplan nicht der Fall.

Wunsch nach dem traditionellen Wappen

Bei der jahrelangen emotionalen Diskussion um eine neues Logo, hatten viele Politiker darauf bestanden, dass das traditionelle Wappen nicht verloren gehen dürfe. Bürgermeister Mike Rexforth versprach sich noch mal über die genaue Verwendung des neuen Marketing-Logos genau kundig zu machen: „Natürlich müssen wir unseren Beschluss auch umsetzen.“