Wesel. Die Hansegilde Wesel hat eine lebensgroße Krippenszene im Berliner Tor installiert. Wann geöffnet ist und was hier sonst passiert.

Diese Szene ist der Inbegriff der Weihnachtszeit: Josef und Maria im Stall mit dem Jesuskind in einer Krippe. Und genau dieses Bild gibt es jetzt als lebensgroßen Aufbau im Berliner Tor zu bewundern. Verantwortlich dafür ist die Hansegilde, die in dem einstigen Festungstor auch ihr Hanseforum unterhält und in dem Tor-Durchgang nun für weihnachtliche Atmosphäre sorgt. Die Idee gab es schon lange, konnte nun aber erstmals umgesetzt werden, da sonst immer die Kältemaschine der Eisbahn im Tor untergebracht war.

Hansegilde baut Krippenszene im Berliner Tor auf

Rund zwei Wochen haben Ludwig Maritzen und Johannes Halbsguth von der Hansegilde am Aufbau gearbeitet. Und allein in der besagte Krippenszene, die hier von Schaufenster-Puppen dargestellt wird, steckt viel Arbeit: Maritzen und Halbsguth mussten die Puppen nicht nur anziehen und aufbauen, sondern zum Teil auch deren Position mit Fön und Fingerspitzengefühl verändern. „Maria hat ursprünglich mal gestanden“, erläutert Maritzen. Nun aber kniet sie neben der Krippe mit dem neugeborenen Jesuskind.

Ludwig Maritzen bettet das Jesuskind in die Krippe.
Ludwig Maritzen bettet das Jesuskind in die Krippe. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Und auch sonst sind alle da, die man in der Heiligen Nacht erwarten würde: Josef natürlich und ebenso die heiligen drei Könige – gut zu erkennen an den schmuckvollen Gewändern aus dem Fundus der Hansegilde. Einen Hirten samt Schafen gibt es ebenfalls sowie eine kleinere Figur, die zum Beispiel als Kind des Hirten interpretiert werden könnte. So ganz einheitlich sind Krippenszenen ja nie.

Wer genau hinsieht, findet hier außerdem liebevoll gestaltete Details. So hat etwa der (Weseler) Esel eine deutlich prominentere Position als der üblicherweise erstgenannte Ochse und wurde von der Künstlerin Beate Florenz bemalt. An der Seite stehen Olivenbäume, die eigens für die Krippe angeschafft wurden sowie eine Hintergrundleinwand, auf der ein Foto des Garten Gethsemane zu sehen ist – das hat Ludwig Maritzen sogar selbst in Jerusalem geschossen.

An den Wochenenden werden die Hütten bespielt

Beleuchtet wird das ganze mittels LED-Technik, außerdem gesellen sich zwei weihnachtlich dekorierte Holzhütten dazu. In einer davon wird die Hansegilde an den Adventswochenenden Glühwein verkaufen, die andere steht fix und fertig für die Nutzung durch Vereine parat. Am Samstag, 3. Dezember, gibt es hier eine Lebkuchen-Bemal-Aktion für Kinder und am kommenden 3. Adventswochenende wird Unicef in der zweiten Bude vertreten sein. Das 4. Adventswochenende ist allerdings noch frei, interessierte Vereine können sich bei der Hansegilde Melden. Maritzen: „Sie können hier alles verkaufen außer Glühwein.“

Geöffnet ist der Tor-Durchgang an jedem Adventswochenende, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Aber auch außerhalb dieser Zeit können Besucher die Krippe bewundern. Dann ist zwar das Gitter vorm Tor, jedoch gibt es einen Schalter, mit dem die Beleuchtung eingeschaltet werden kann – nach fünf Minuten geht sie automatisch aus.