Hamminkeln. Der Fraktionschef der Kreisgrünen, Hubert Kück, spricht von einem Skandal. Das drohende Fischsterben ist seit 2018 bekannt. Kreis soll handeln.
Am Wochenende haben Torsten Rühl und seine Mitstreiter erneut zahlreiche Fische aus der fast ausgetrockneten Issel gerettet. Das Problem ist bekannt und Rühl ist enttäuscht darüber, dass sich keine Behörde zuständig fühlt – weder der Kreis noch der Isselverband oder die Kommunen Wesel und Hamminkeln. Das ärgert auch den Fraktionschef der Grünen im Kreis Wesel, Hubert Kück. Die Fraktion fordert nun für die nächste Umweltweltausschuss-Sitzung des Kreises eine Antwort auf die Frage, warum das seit 2018 bekannte Problem nicht angegangen worden ist.
„Ein Skandal“ ist für Kück auch die Äußerung von Kreissprecher Nils Gockel, der das drohende Fischsterben mit den Worten kommentierte, es sei ein normaler biologischer Vorgang, wenn Fische bei Niedrigwasser vertrocknen.
Fischsterben in der Issel: Kreis soll mit Kommunen sprechen
Das Ehrenamt der Helfer, die sich um das Leben der Fische bemühen, werde so mit Füßen getreten. „Es kann nicht sein, dass sich die Verwaltungen gegenseitig die Verantwortung zuschieben“, kritisiert Kück.
Bei einem Treffen mit Fischretter Torsten Rühl hat Kück erfahren, dass es bereits 2018 Gespräche mit dem damaligen Landrat Ansgar Müller und Verwaltungsvorstand Helmut Czichy gegeben habe. „Was ist seitdem passiert?“, wollen die Kreisgrünen nun im Umweltausschuss wissen. Und wer hat seitdem welche Gespräche geführt?
Der Kreis Wesel hatte erklärt, für das mittlerweile alljährlich drohende Fischsterben nicht zuständig zu sein. Dieser Aussage widerspricht Hubert Kück: „Der Kreis Wesel ist Untere Naturschutzbehörde, Untere Landschaftsbehörde, Untere Wasserbehörde und hat einen Fischereibeauftragten.“ Die Grünen möchten erreichen, dass sich der Kreis Wesel mit den Kommunen Wesel und Hamminkeln an einen Tisch setzt, um eine Lösung zu finden. (rme)