Wesel. Nach drei Jahren Pause lief in Wesel-Bislich wieder das Schützenfest. Im ganzen Dorf herrschte Freude. Die Entscheidung fiel mit Schuss 153.

Drei Jahre mussten die Schützen darauf warten, dass endlich wieder Schützenfeste möglich sind. Am Wochenende machte nun das Fest in Bislich den Auftakt in Wesel – und der Andrang war groß. Allein am Samstag kamen mehr als 1000 Menschen ins Storchendorf, das sich vorher so herausgeputzt hatte, wie schon lange nicht mehr. Auch beim Königsschießen am Sonntag war eine Menge los, als ein Nachfolger für den so ungewohnt lange amtierenden König gesucht wurde – trotz des nicht so perfekten Wetters.

Ob die hohe Besucherzahl nur damit begründet werden konnte, weil in Bislich das erste Schützenfest in der näheren Umgebung startete oder auch die Nacht zum 1.  Mai zusätzliches Publikum angezogen hatte, konnte Tobias Engels, der Geschäftsführer des Bislicher Vereins, nicht genau sagen. „Es sind aber bestimmt Schützenvorstände aus anderen Vereinen vorbeigekommen, um festzustellen, wie es bei uns so läuft“, sagte Engels. Offiziell waren am Samstag die Abordnungen der Schützenvereine aus Bergerfurth, Diersfordt und Mehr beim Tanzabend dabei. Engels zog am Sonntag ein durchweg positives Fazit: „Die Leute wollen wieder Schützenfest feiern, das hat man gespürt. Wir gehen alle mit einem breiten Grinsen nach Hause.“

Die Veranstaltung wurde unter 3G-Regeln, aber ansonsten ohne weitere größere Einschränkungen veranstaltet – der Verein hatte jedoch vorher an die Besucherinnen und Besucher appelliert, Hygiene-und Abstandsregeln einzuhalten. Wie gewohnt gab es Imbisswagen, Schießbuden, Süßigkeiten-Stände oder Entenangeln – neben dem obligatorischen Getränkestand natürlich. Auf Fahrgeschäfte verzichteten die Bislicher bei der ersten Austragung seit dem Ausbruch der Pandemie allerdings noch.

Schützenfest in Bislich: Der neue König heißt Volker Lamers

Beim Königsschießen fanden sich vier Aspiranten ein: Hermann van de Velden, Michael Pooth, Mario Ullstein und Volkes Lamers. Mit dem 153. Schuss setzte sich Lamers nach gut 75 Minuten durch. Der 45-Jährige wählte Isabell Nepicks zu seiner Königin. Die Königswürde übernahm er von Markus Gerwers, der aufgrund der coronabedingten Ausfälle drei Jahre die Bislicher Schützen anführte. Beim Preisschießen schoss Matthias Terlinden den rechten Flügel, der linke ging an Steffen Herden. Die Krone holte Guido Zanella, Frank Scholten das Zepter, Gottfried Baron den Reichsapfel und Manuel Kühnen den Schwanz. Die Fladder gingen an Markus Kamps, Sebastian Kock, Reinhold Krause und Willi Giesen.

Schützenkönig Volker Lamers mit Königin Isabell Nepicks und Ben.
Schützenkönig Volker Lamers mit Königin Isabell Nepicks und Ben. © FFS | Markus Joosten

Bereits am Freitag schossen die Jungschützen ihren König und die Preise aus. Jungenschützenkönig 2022/2023 wurde Tobias Pusch, die Preise gingen an Simon Mai (Rechter Flügel), Tobias Pusch (Linker Flügel), Niklas Zorn (Krone), Justin Hassel (Zepter) und Nils Michelbrink (Reichsapfel).

Viele Ehrungen beim Schützenfest in Bislich nach der langen Pause

Aufgrund der Vielzahl an Ehrungen von Jubilaren, auch aus den beiden Vorjahren, begann das Programm am Samstag eine Stunde früher. In den Jahren 2020 bis 2022 feierten 60 Personen das 25., 40. oder 50. Jubiläum. Für 60 Jahre wurden Franz-Wilhelm Peters, Gerold Lange, Egon Lamers, Hermann Theißen, Heinrich Tepaß und Theo Amerkamp ausgezeichnet. 65 Jahre sind August Tenbieg, August Pumpe, Herbert Michaelbrink, Hermann Wolfertz, Heinz Scholten, Theo Gerwers, Heinrich Evers und Karl Geldermann dabei. Das 70. Jubiläum im Verein feiert Albert Krause, Paul Kühnen und Theo Giesen.

Der 96-jährige Franz Pooth ist bereits seit 75 Jahren im Bislicher Schützenverein aktiv. Den Preis hat er persönlich von Vereinspräsident Andreas Michelbrink in Empfang genommen. Trotz seines hohen Alters nimmt Pooth noch regelmäßig an Veranstaltungen der Schützen teil. Der Bund der historischen Schützenbruderschaften zeichnete August Tenbieg mit dem Hohen Bruderschaftsorden aus. Das silberne Verdienstkreuz wurde an Matthias Bruckwilder, Rainer Wehoven, Michael Kubasch, Jan-Dirk Heiligers und Horst Terfurth verliehen.