Wesel. . Der 54-jährige Spielmann vom Tambourkorps entschied sich erst Minuten vor dem Königsschießen anzutreten – genauso wie sein Kontrahent Ingo Lamers

Der neue Bislicher Schützenkönig heißt Markus Gerwers! Damit hatte der 54-jährige Verfahrenstechniker und Spielmann im Bislicher Tambourkorps wohl selber gut eine Stunde zuvor noch nicht gerechnet. „Ich habe mich spontan erst zehn Minuten vor dem Königsschießen entschlossen, in diesem Jahr überhaupt anzutreten“, sagte das neue Schützenoberhaupt wenige Augenblicke nach seinem königlichen Triumph.

Sieben oder acht Mal habe er in der Vergangenheit bereits versucht, den begehrten Königstitel zu erringen – bisher immer vergeblich.

Jubel über den neuen Bislicher König Markus Gerwers
Jubel über den neuen Bislicher König Markus Gerwers © Erwin Pottgiesser

Doch Sonntag war nun sein großer Tag: Mit dem insgesamt 126. Schuss des Königsschießens holte Gerwers den Rumpf des Holzvogel von der Strange und setzte sich damit gegen seinen Freund Ingo Lamers durch.

Lamers war es, der mit seinem 49. Schuss den Vogel so locker geschossen hatte, dass dieser eine komplette 180-Grad-Drehung absolvierte und die restlichen 17 Minuten kopfüber an der Aufhängung baumelte. „Das haben wir auch noch nie gehabt", wunderte sich Tobias Engels, der Geschäftsführer der Schützengemeinschaft Bislich, über diese ungewöhnliche Kapriole des Holzvogels, die bei den Zuschauen ein staunendes Raunen auslöste.

Hat der gesunde Schlaf den Ausschlag gegeben?

Dass Gerwers trotzdem letztlich das bessere Ende für sich haben sollte, hatte sein Kontrahent schon kurz zuvor bereits vermutet: „Markus ist ja fit wie ein Turnschuh, der hat auch sechs Stunden geschlafen“, erkannte Lamers.

Auch der 48-jährige Schreiner und Schützen-Oberst hatte sich erst kurz vor dem Königsschießen zur Teilnahme entschieden.

Als fairer Verlierer gratulierte er als einer der ersten Markus Gerwers zu seinem Königstitel und auch dessen Frau Barbara, die nun die Königin von Bislich ist.

Die Schützen ermittelten auch ihre zehn Preisträger

Zuvor hatte sich Werner Jungmann den rechten Flügel gesichert. Thorben Pooth heißt der Gewinner des linken Flügels. Nobert Kock schaffte es, die Krone des Vogels abzuschießen und Carsten Michelbrink holte das Zepter zu Boden.

Der Reichsapfel war schließlich die „Beute“ von Steffen Herden, der Schwanz geht in diesem Jahr an Kai-Philipp Lamers.

Fladder eins bis vier errangen Wilhelm Kock, Jürgen Giesen, Hugo Schwerin sowie Thomas Jansen.

>>> ALEXANDER DROSTE IST NEUER JUNGSCHÜTZENKÖNIG:

Der Nachwuchs der Bislicher Schützengemeinschaft ermittelte ebenfalls Preisträger und den Jungschützenkönig: Am besten zielte Alexander Droste, der sich damit den Titel sicherte.

Den rechten Flügel schoss Andreas Laakmann herunter, Matthias Meybohm errang den linken Flügel.

Die Krone ging an Kristof Küpper, Jannis Kreisel darf das Zepter nun sein Eigen nennen. Der Reichsapfel fiel nach dem Schuss von Niklas Zorn herab.