Wesel. Der gestiegene Benzinpreis macht sich nun auch bei den Kosten für den Führerschein bemerkbar. Einige Fahrschulen in Wesel warten jedoch noch ab.
Wer sich jetzt im April oder in den kommenden Wochen für den Führerschein anmeldet, wird wohl mehr Geld einplanen müssen als noch im vergangenen Jahr. Grund dafür sind die gestiegenen Preise für Benzin und Diesel. Denn diese drücken die Kosten für Fahrstunden nach oben. Einige Fahrschulen in Wesel mussten bereits die Preise anziehen.
Einige Fahrschulen warten noch ab
„Die Spritpreise sind einer unserer Hauptkostenfaktoren, neben der Raummiete und so weiter“, erklärt Frank Schulten, Inhaber der Fahrschule Schulten. „Da die so gestiegen sind, habe ich auch den Preis für Fahrstunden erhöht.“
Andere Fahrschulen warten noch ab – so wie die Fahrschule Kerski. „Bei uns ist es noch nicht teurer geworden. Wir haben ja feste Preise, die im Vertrag stehen, wenn sich die Leute anmelden“, sagt Inhaber Rainer Kerski. „Wenn sich jetzt aber jemand neu anmeldet, dann muss ich die Preise vielleicht anpassen. Aber da bin ich noch am Überlegen. Gerade sind die Preise ja wieder leicht runter gegangen.“
Unklar wie sich die Preise entwickeln
Volker Freigang vom „All-Fahr-Team Volker Freigang“ und stellvertretender Vorsitzender im Fahrlehrerverband Nordrhein schätzt, dass „in NRW etwa 90 Prozent der Fahrschulen die Preise angepasst haben. Es ist klar, dass wenn die Spritpreise explodieren, ich nicht so weitermachen kann bei den Preisen für meine Fahrstunden“, erklärt er. Einige Fahrschulen hätten daher bereits ihre Verträge umgeschrieben.
„Wir müssen jetzt die nächsten Wochen abwarten, um zu sehen, wie sich der Preis weiter verhält“, so Freigang weiter. Dass der Führerschein teurer wird, liege aber nicht nur am Benzinpreis. „In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Fahrschüler gestiegen und die Zahl der Fahrschulen gesunken. Daher sind die Fahrstunden auch schon teurer geworden.“
Fahrschüler sind verständnisvoll
Auch Bernd Gathmann, Inhaber der gleichnamigen Fahrschule Bernd Gathmann, wartet noch mit einer Preisanpassung: „Ich habe das noch nicht an die Fahrschüler weitergegeben. Die Benzinpreise pendeln sich ja gerade auch etwas ein.“ Da sei es nicht sinnvoll die Kosten zu erhöhen. So macht es auch Benno Kemper in seiner Fahrschule Niehues: „Wir haben die Preise noch nicht erhöht, werden es aber in Erwägung ziehen, wenn der Staat nichts gegen die Benzinpreise unternimmt“, sagt der Fahrlehrer. Das größere Problem seien für ihn die bestehenden Verträge. „Da fahren die Schüler zu günstigeren Konditionen, aber wir können die Preise da ja nicht einfach anpassen. Da hilft es uns nicht, künftige Verträge anzupassen.“
Ralph Stephan, Chef des „Fahrschulteam Stephan“, indes wird seine Preise anheben: „Ich werde mich jetzt hinsetzen und die Preise neuberechnen. Das wird aber moderat sein“, betont er. „Es bleibt uns aber auch nichts anderes übrig. Die Fahrschüler fragen auch schon danach, sind aber auch verständnisvoll.“