Wesel. Die Schulentwicklung war Thema im Fachausschuss. Zahl der Kinder in Wesel wächst. Eine positive Nachricht gibt es zum Anbau an der Realschule.
Wesel braucht eine weitere Grundschule für die Innenstadt – das sagen die Prognosen zu den Schülerzahlen voraus. Nur wo ein neuer Standort Platz finden könnte, ist nicht klar. Am Donnerstag befasste sich der Schulausschuss mit den Thema und gab der Verwaltung den Auftrag, mit den Vorbereitungen für die Gründung zu beginnen. Die Verwaltung plädiert für einen Start zum Schuljahr 2024/25.
Zwei Optionen sollen genauer unter die Lupe genommen werden. Die Hansaringschule, in der derzeit Flüchtlinge wohnen, ist eine Variante. Eine andere ist der Standort des Heubergbades, das bekanntlich nach der Fertigstellung des Kombibades abgerissen wird. Ein Team soll sich nun mit den Möglichkeiten befassen, sagte Schuldezernent Rainer Benien in der Sitzung. Auch die Frage, ob die zweizügige Schule Teilstandort der Innenstadtgrundschule werden könnte, werde untersucht. Das Team soll Vorschläge erarbeiten und der Politik vorstellen.
Die Planungen sind nötig, weil die Prognosen zur Schulentwicklung nach oben korrigiert wurden. In der Sitzung stellte Christian Rindsfüßer vom Institut Sags Consult seine Berechnungen vor. Die Zahl der Grundschüler wächst demnach bis 2030 um fast 20 Prozent, die der älteren Schüler um 17 Prozent - das ist deutlich mehr als 2019 angenommen. Für die Innenstadtgrundschule wird ein Zuwachs von aktuell rund 430 Kindern auf 557 im Jahr 2029 angenommen, sechs Jahre später sollen es 619 Kinder sein. Das Gebäude an der Böhlstraße ist heute schon an seine Grenzen gekommen.
So geht es mit dem Realschulanbau weiter
Auch einige andere Schulen werden durch Zuzüge und steigende Geburten größer. Die Grundschulen Feldmark (vierzügig) und Quadenweg (dreizügig) sowie die Gymnasien AVG und KDG benötigen daher mehr Räume. Die Gymnasien werden auf je sechs Züge anwachsen, auch die Gesamtschulen müssen mindestens sechs Parallelklassen unterbringen. Die Prognosen sollen nun in das Schulbauprogramm eingearbeitet werden.
Eine positive Nachricht konnte die für den Gebäudeservice zuständige Dezernentin Annabelle Brandes in Bezug auf den Anbau an der Realschule überbringen. Nachdem die Politik mehrheitlich den schon fertig geplanten Neubau aus dem 3D-Drucker gekippt hatte, muss wie berichtet ein neues Gebäude in Holzrahmenbauweise entworfen werden. Das Ingenieurbüro, das die erste Variante geplant hatte, konnte auch für den veränderten Bau gewonnen werden. Damit entfällt eine Neuausschreibung, so Brandes. Die Verzögerung verringert sich auf drei bis sechs Monate – vorher war von bis zu neun Monaten die Rede. Zu den Kosten wagte sie angesichts der aktuellen Preisexplosionen keine Schätzung, „außer, dass es alle Bauprojekte betrifft.“