Hamminkeln. Im Kreis Wesel gibt es einen ernsten Verdacht auf Ausbruch der Geflügelpest. Das Virus wurde in einem Geflügelbetrieb in Hamminkeln festgestellt.

Im Kreis Wesel gibt es einen ernsten Verdacht auf einen Ausbruch von Geflügelpest bei Hausgeflügel. Das Influenzavirus vom Typ H5 wurde in einem Geflügelbetrieb in Hamminkeln-Dingden festgestellt. Der betroffene Betrieb wurde vom Veterinäramt des Kreises gesperrt. Alle rund 3.200 Tiere des Betriebs mussten am Wochenende vorsorglich getötet und entsorgt werden. Die Ställe werden gereinigt und desinfiziert.

Nachdem der Geflügelhalter am Freitag verendete Tiere gefunden und das Veterinäramt informiert hatte, wurde der Bestand untersucht. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper stellte dann am Samstag in den Proben den Virus fest. Die Proben werden ans Friedrich-Löffler-Institut zur weiteren Spezifizierung übergeben, mit dem Ergebnis wird Mitte der Woche gerechnet.

Geflügelpest im Kreis Wesel: Sperrzone eingerichtet

Bis dahin wurde um den Betrieb eine vorläufige Sperrzone mit einem Radius von zehn Kilometern eingerichtet. Gebiete der Kommunen Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck und Wesel zählen zur Sperrzone. Innerhalb der Sperrzone gibt es auf Kreisgebiet etwa 460 gewerbliche und Hobby-Geflügelhaltungen mit insgesamt rund 170.000 Tieren. Seit Sonntag gilt die Aufstallungspflicht für Geflügel im Kreis Wesel.

Erste Ermittlungen im betroffenen Betrieb, der auch einen zugelassenen Schlachtbetrieb und eine Direktvermarktung umfasst, haben eine Vielzahl von möglichen Kontakten ergeben, die im Zuge der Seuchenbekämpfung nachverfolgt werden müssen. Im Fokus stehen neben gewerblichen Geflügelhaltungen auch eine Vielzahl von Hobby-Geflügelhaltern.

Der Kreis Wesel bittet alle Geflügelhalter daher, bei Krankheitssymptomen oder vermehrten Todesfällen unter ihren Tieren einen Tierarzt hinzu zu ziehen und sich an das Veterinäramt zu wenden. Verdachtsfälle auf Geflügelpest können per Email an VET.LM@kreis-wesel.de oder unter 0281/207 7007 gemeldet werden.

Hintergrund zur Geflügelpest

Die aviäre Influenza ist weltweit bei Wildvögeln verbreitet. Das Virus tritt in zahlreichen und unterschiedlich gefährlichen Subtypen auf. Die aktuellen Subtypen sind nach derzeitigem Kenntnisstand für den Menschen ungefährlich. Infizierte Vögel scheiden das Virus zumeist mit dem Kot aus. Übertragen wird die Infektion durch direkten Kontakt der Vögel untereinander sowie das Aufnehmen virushaltigen Materials. Zwischen Geflügelbeständen kann das Virus über den Tierhandel sowie bei Hygienedefiziten über Personen, Gegenstände und Fahrzeuge verbreitet werden.