Hünxe. „Alles bleibt anders“ lautet der Leitsatz bei der Sanierung des Otto-Pankok-Museums in Hünxe Drevenack. Im Frühjahr 2022 soll es fertig sein.

Solch ein Sommertag hätte den Pankoks gefallen. Angenehm warm, aber nicht heiß, bunte Blumenwiesen rundherum und ein schattiges Plätzchen unter alten Bäumen. Der Geist der Künstlerfamilie ist immer noch spürbar, auch wenn es am Otto-Pankok-Weg 4 in Drevenack seit langem manchmal etwas lauter zugeht.

Die Sanierung und der Ausbau des Otto-Pankok-Museums schreiten weiter voran, zurzeit sind die Handwerker drinnen mit Anstreicharbeiten beschäftigt während der Anbau draußen sich gut an die ehemalige Scheune anfügt.

So sieht es momentan im Otto-Pankok-Museum aus. Der Flügel steht ohne Innenleben abgedeckt mittendrin.
So sieht es momentan im Otto-Pankok-Museum aus. Der Flügel steht ohne Innenleben abgedeckt mittendrin. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Noch liegen im neuen Eingangsbereich zahlreiche verpackte Leuchten, die im Dachgeschoss ihren Platz finden werden. Der Boden ist grau gefliest, schmale bodenhohe Fenster geben den Blick frei in die Natur und von oben scheint durch ein Oberlicht die Sonne herein. Ähnlich wurde der große Raum erhellt, in dem kräftig gewerkelt wird. Denn die ursprünglich geplante Neueröffnung in diesem Sommer findet nicht statt. Es wird wohl Frühjahr 2022 werden, bis das Haus sich so zeigt, wie es sein soll.

Viele Gründe für die Verzögerungen

Der regenreiche Herbst, die Corona-Pandemie und weitere Unwägbarkeiten mehr sind der Grund für die deutliche zeitliche Verzögerung. Doch es geht voran. Dabei haben sich die Verantwortlichen dem Leitsatz „Alles bleibt anders“ verschrieben. Viel Sorgfalt, Freude am Gestalten und der Blick fürs Detail seien dabei nötig, sagt Annette Burger, die auf dem weiträumigen Gelände inmitten eines Wäldchens seit mehr als 20 Jahren ein und aus geht.

Und noch ein Blick in einen der Räume. Hier kommt das Licht von oben.
Und noch ein Blick in einen der Räume. Hier kommt das Licht von oben. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Altes und Neues wurde und wird hier zusammengeführt, um damit in die Zukunft zu gehen. Während Decken und Wände in Weiß erstrahlen ist das dunkle Holz geblieben und bietet einen schönen Kontrast. Manche Türdurchgänge konnten ebenfalls erhalten werden, auch wenn sich bei einem große Menschen weiterhin ducken müssen. Dafür wurden teils sehr tiefe Decken weggenommen, so dass nun mehr Raum entstanden ist. Mehr überdachten Raum hätte man auf dem Gelände von Haus Esselt gern, nämlich vor der Tür des Foyers. Dann könnten dort die museumspädagogischen Aktionen mit Schülern stattfinden, die Annette Burger bereits seit 2006 anbietet. Auch die Gäste der Cafeteria hätten die Möglichkeit eines der Plätzchen im Freien zu genießen.

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Dabei ist ein Rundgang auf dem Areal durchaus erwünscht. Es wurde extra ein Weg angelegt, auf dem auf den Spuren der Pankoks gewandelt werden kann. Nur die Hühner, die den Besuchern meist als erste über den Weg liefen, sind nicht mehr da. Der Fuchs hat sie geholt, sagt Annette Burger. Doch man möchte sich wieder welche anschaffen, vermutlich samt Hühnerherberge, in der die Tiere sicher übernachten können.

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Die beiden ersten Veranstaltungstermine sind übrigens bereits geplant. So soll es im August oder September einen Baustellentag geben, den die Otto-Pankok-Stiftung gemeinsam mit der Otto-Pankok-Gesellschaft veranstaltet. Und im September möchte Norbert Meesters, neu im fünfköpfigen Vorstand der Stiftung (wir berichten demnächst gesondert), seinen eigentlich schon für März 2020 geplanten Auftritt mit einer Hanns-Dieter-Hüsch-Lesung abhalten. Und wenn es mit der Entwicklung der Corona-Zahlen weiter nach unten geht oder zumindest so bleibt, wird es auch wieder museumspädagogische Projekte geben, bei denen Kinder nicht nur viel über Otto Pankok lernen, sondern auch selbst in seinem Stil kreativ werden...

Zahlen und Fakten

Der Sanierung des Museums ist der Umbau des Wohngebäudes Haus Esselt vorangegangen. Die Arbeiten wurden im Winter 2018/19 beendet. Seither zeigt sich das Haus in strahlendem Weiß und ist von prächtigem Lavendel aus Frankreich umrahmt, den Annette Burger von einem ihrer vielen Besuche dort mit an den Niederrhein gebracht hat.

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Der erste Spatenstich an der Museumsscheune erfolgte Ende 2019. Dabei hatte man gehofft, dass sich die Arbeiten an den Ausstellungsräumen nahtlos anschließen. Nun verschiebt sich die Fertigstellung von 2021 auf 2022.