Wesel. Der Minigolfplatz am Rhein muss schon bald für den Kombibad-Neubau weichen. So sehen die Planungen für den neuen Platz am Auesee aus.

Es ist kalt am Ostersonntag und doch tummeln sich einige Besucher auf der Minigolfanlage an der Rheinpromenade. Es wird das letzte Ostern sein, an dem dort diesem Freizeitsport nachgegangen werden kann. Denn die Anlage muss Platz machen für den geplanten Neubau des Kombibades am Rhein. Glücklich sind die Mitglieder des Minigolfsportclubs nicht darüber, denn sie haben dort „wohl die schönste Anlage in NRW gebaut“. Davon ist der Vorstand des 1. MSC Wesel bestehend aus Geschäftsführer Gert Bork, dem ersten Vorsitzenden Holger Kastner und Kassierer Werner Heinrich überzeugt.

Heinrich betont, dass die Mitglieder viel Herzblut in den Bau und die Planung der 18 Bahnen gesteckt haben. Noch vor zwei Jahren habe eine aufwendige Renovierung stattgefunden. Im Jahr 1976 hat der Verein die Anlage von einem Privatbesitzer übernommen. Sportlich erfolgreich sind die Mitglieder, spielen in der 2. Bundesliga und haben vor zwei Jahren den Titel des Deutschen Meisters im Jugend-Minigolf geholt.

An der Rheinpromenade profitiert der Verein auch von den Spontanbesuchen der Touristen, die hier auf dem Weg zum Rhein vorbeikommen. In normalen Jahren freut sich der Club über 15.000 bis 20.000 Besucher. Der Verein zieht auch deshalb nicht gern zum neuen Standort am Auesee, um dem Kombibad-Neubau Platz zu machen. Der Vorstand befürchtet, dass die Besucherströme nachlassen werden, aber: „Das ist jetzt beschlossene Sache, jammern hilft nichts“, sagt der Geschäftsführer des 40 Spieler starken Clubs, Gert Bork.

Neuer Minigolfplatz soll im September fertig sein

Die Anlage des Minigolfsportclubs Wesel muss dem Kombibad-Neubau weichen. Die Vereinsmitglieder fürchten, dass am neuen Standort weniger Besucher kommen.
Die Anlage des Minigolfsportclubs Wesel muss dem Kombibad-Neubau weichen. Die Vereinsmitglieder fürchten, dass am neuen Standort weniger Besucher kommen. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Im September solle die neue Anlage am Tauchereinstieg des Auesees bezugsfertig sein. So lautete die Information der Stadtverwaltung an die Spieler. Das kann sich der Vorstand im Moment noch nicht so recht vorstellen. Gehölz- und Rodungsarbeiten hätten am Standort bereits begonnen, doch Werner Heinrich bemerkt, dass es sehr aufwendig sei, so eine Bahn zu errichten.

Gebaut wird auf dem 2.600 Quadratmeter großen Areal auch ein Multifunktionsgebäude, das neben den Minigolfern auch den Tauchern und Seglern zur Verfügung stehen soll. Bis dieses fertig ist, bezieht der Minisportclub einen Container, in dem das Inventar untergebracht wird. Darin ist dann auch der Kiosk beheimatet. Was den Club freut: Der Vorstand wird in die Planung der neuen Anlage einbezogen und hat auch die Bauaufsicht inne.

Minigolfsportclub: Politiker sollen Zusagen einhalten

Die Coronapandemie schränkt derzeit den Sportbetrieb ein. Eigentlich sollen im Juli auf der Anlage am Rhein die Westdeutschen Seniorenmeisterschaften stattfinden. Im Mai wird die Entscheidung darüber gefällt.

Wenn die Baumaßnahmen nach Plan verlaufen, wird die Minigolfanlage an der Rheinpromenade vier Wochen früher als üblich schließen, umziehen und zum 1. März 2022 am Auesee wieder öffnen. Was sich der Vorstand wünscht: „Dass die Politiker ihre Versprechen einhalten, insbesondere Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die uns versichert hat, den Bagger erst anrollen zu lassen, wenn der Spielbetrieb auf der neuen Anlage aufgenommen werden kann“, so Gert Bork, Holger Kastner und Werner Heinrich.