Wesel. . Die Mitglieder des Minigolfsportclubs fürchten, dass sie ihre Anlage am Rhein aufgeben müssen. Die ist gerade für viel Geld renoviert worden.
Die Nachricht, dass die weitere Planung des Kombibades nun grünes Licht erhalten hat, ist für viele Menschen in Wesel ein Grund zur Freude. Die Mitglieder des Minigolfsportclubs „1. MSC Wesel 6.6.66.“ sehen die Fortschritte allerdings mit gemischten Gefühlen: Nach derzeitigem Stand der Dinge muss ihre Platzanlage in einigen Jahren für den Badneubau an der Rheinpromenade weichen. Die Vereinsmitglieder möchten, dass Möglichkeiten geprüft werden, die Anlage zu erhalten. Denn die Lage ist einmalig, der Platz jüngst renoviert, sagt der Geschäftsführer Gert Bork und ergänzt: „Wir haben in den vergangenen Jahren rund 200 000 Euro in die Anlage investiert“.
Alle Bahnen sind zum Beispiel erneuert worden. Einen Umzug könne sich der gemeinnützige Verein nicht leisten, so Bork. Rund 10 000 bis 15 000 Euro Erlös bringt der Platz durch die öffentliche Nutzung jährlich ein, alles wurde in die Instandhaltung gesteckt. Das Grundstück gehört der Stadt und wurde in Erbpacht vom Verein übernommen. Die Anlage ist die meistbesuchte in NRW, sagt Gert Bork. Rund 30 000 Besucher jährlich schwingen hier den Schläger, viele Stammgäste, aber auch Spieler von außerhalb. Die erste Mannschaft des MSC bestreitet in Kürze ihr Relegationsspiel um den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Umzug würde 500 000 Euro kosten
Ein Umzug, schätzt Bork, würde etwa 500 000 Euro kosten – die Bahnen könnten nicht einfach ab- und wieder aufgebaut werden. Als neuen Standort zieht die Stadt ein Areal am Auesee in der Nähe der Taucher in Betracht. Der Verein möchte jedoch am liebsten am alten Standort bleiben und hat bereits einige Gespräche geführt.
Mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, mit der Politik. Bei der CDU waren Minigolfer schon, nächste Woche werden sie bei der SPD vorstellig. Ihr Ziel: Es soll geprüft werden, ob sich eine Planungsvariante finden lässt, die ein Nebeneinander von Bad und Minigolfplatz am Rhein erlaubt. „Einen Neubau schaffen wir nicht“, sagt Bork.
CDU will Erhalt prüfen lassen
Die CDU hat nach dem Gespräch bereits reagiert und den Antrag gestellt, zu prüfen, ob es aus Sicht der Stadtplaner Wege gibt, die Anlage zu erhalten und sie möglicherweise in den Gesamtkomplex des Kombibades einzufügen.
Sollte dies nicht der Fall sein, müssten die Planungen für den Neubau des Platzes in der Aue mit dem Verein frühzeitig abgestimmt und die anfallenden Kosten im Budget für das Kombibad berücksichtigt werden, so der Fraktionsvorsitzende Jürgen Linz. Die Zukunft des Minigolfsports in Wesel müsse sichergestellt sein.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hat mehrfach Gespräche mit dem Verein geführt und sieht die Chancen, dass die Anlage beim Bau des Bades bleiben kann, eher pessimistisch: „So, wie es jetzt aussieht, ist kein Platz mehr für die Minigolfanlage“. Das zeigen erste Vorplanungen. Der Vertrag für das Grundstück läuft Ende 2020 aus. Das ins Auge gefasste Ersatzareal am Auesee sei durchaus attraktiv, auch Parkplätze seien vorhanden. Natürlich, so Westkamp, müsse die Stadt den Minigolfern bei einem Umzug finanziell entgegenkommen.