Wesel. Die Schulen in Wesel starten nach dem Lockdown wieder mit dem Präsenzunterricht für alle. Corona-Selbsttests starten voraussichtlich ab Dienstag.

Bisher durften nur Schülerinnen und Schüler der Grundschulen und Abschlussklassen die Schule von innen sehen. Der Präsenzunterricht wird nun auf alle Klassen der weiterführenden Schulen in einem Wechselmodell erweitert - zunächst bis zu den Osterferien.

Für die Koordinatoren in den Schulen bedeutet dies großen Planungsstress. „Für die zwei Wochen Unterricht haben wir jetzt so viel planen müssen, wie sonst ein ganzes Halbjahr“, erklärt Karen Schneider, Schulleiterin des Konrad-Duden-Gymnasiums (KDG). Am Montag wird die Hälfte der Schüler wieder zum Unterricht kommen, das sind etwa 500 Schüler. Bisher durften nur die Oberstufenschüler vor Ort lernen.

So funktioniert das Wechselmodell

Die 5. bis 9. Jahrgangsstufen werden klassenweise geteilt. An jedem zweiten Tag werden sie in einem fest zugewiesenen Raum mit einer fest zugewiesenen Lehrkraft unterrichtet. An den anderen Tagen gilt weiter der Distanzunterricht.

Die Schüler daheim können auch zu ihrer jeweiligen Klasse im Präsenzunterricht per Videokonferenz zugeschaltet werden. „So hat jeder Schüler bis zu den Osterferien zumindest schonmal fünf feste Schultage vor Ort“, so Schneider.

Am Andreas-Vesalius-Gymnasium (AVG), in der Konrad-Duden-Realschule und auch in der Gesamtschule Am Lauerhaas gilt das gleiche Prinzip für die unteren Stufen. Die Vorgaben des Schulministeriums sind sehr umfangreich und auf den Internetseiten der Schulen detailliert nachzulesen.

Keine gemischten Kurse

Schwierigkeiten bereiten dabei jedoch vor allem die gemischten Kurse so wie beispielsweise Religion oder die zweiten Fremdsprachen Latein und Französisch. „Die dürfen natürlich nicht durchmischt werden“, erklärt Sebastian Hense, stellvertretender Schulleiter des AVG.

Die Teilung der Klassen wird also nach den Fremdsprachen vorgenommen, damit die Gruppen fest bleiben. Nach Konfessionen unterteilten Religionsunterricht gibt es nicht, er wird zum allgemeinen Ethikunterricht für die bestehenden Klassen. Sport sollte weitestgehend draußen und möglichst kontaktfrei stattfinden.

Allgemein bleiben Prüfungen und Tests für die zwei Wochen bis zu den Ferien ausgesetzt. „Wir müssen jetzt erstmal einen Rhythmus finden und die Schüler sollen sich über die vergangene Zeit austauschen“, so Schulleiterin Heike Böken-Heinemann von der Konrad-Duden-Realschule.

Medizinischer Mund-Nasen-Schutz wird Pflicht

An den Hygieneregeln für Lehrer und Schüler hat sich wenig gegenüber der Zeit vor dem Lockdown geändert, außer dass nun zwangsläufig ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss.

„Wir werden täglich beobachten, wie das alles klappt und dann gegebenenfalls an manchen Stellen nachjustieren“, so Hense. Er vertraut seinen rund 830 Schülern und dem Lehrpersonal aber, dass sie alle Hygieneregeln gewissenhaft einhalten werden.

Auch Tanja Menninghaus, stellvertretende Leitung der Gesamtschule Am Lauerhaas, ist guter Dinge: „Wir sind gut vorbereitet und gerüstet, sodass die Schüler am Montag wieder kommen können.“ Bedenken, dass Infektionszahlen nun wieder ansteigen, gäbe es aber zum Teil auch: „Sorgen bestehen ja allgemein - da bilden wir mit Schülern, Lehrern und Eltern ja den Durchschnitt der Gesellschaft ab.“

Testungen ab nächster Woche

Am Donnerstag Nachmittag erhielten die Schulen noch Informationen zur angekündigten Teststrategie für die Schüler. Die Landesregierung will ab Montag 1,8 Millionen Selbsttests an die Schulen in NRW verteilen.

Damit soll schon ab nächster Woche Dienstag ein wöchentlicher Test für alle Schüler möglich sein. „Welche Form von Tests wir bekommen und wie wir diese dann anwenden können, ist noch nicht ganz klar“, erklärt Menninghaus.

Anfang der Woche soll aber eine weitere Schulmail mit genaueren Informationen zu den Tests vom Ministerium kommen. Karen Schneider vom KDG erklärt dazu: „Wir haben ja auch einen Schulsanitätsdienst und fähige Lehrer - das kriegen wir hin.“