Wesel/Hamminkeln. Ab dem 22. Februar findet in Teilen wieder der Präsenzunterricht nach dem Lockdown statt. In Wesel sind nicht sofort alle Schulen dabei.

Nach einigen Wochen im Fernunterricht dürfen Grund- und Förderschüler sowie die Abschlussjahrgänge in die Klassen zurückkehren, NRW erlaubt ein Wechselmodell mit Präsenz- und Distanzunterricht. Maximal eine Woche dürfen die Intervalle für die Anwesenheit in der Klasse lang sein. Das gibt den Schulen einigen Spielraum.

An den weiterführenden Schulen werden also die Jahrgänge zehn sowie die Oberstufen-Jahrgänge Q1 und Q2 vor Ort unterrichtet werden. Für die Konrad-Duden-Realschule hat Leiterin Heike-Böken-Heinemann schon ein Modell für die drei zehnten Klassen parat: Es wird einen Hybridunterricht geben. Das heißt, im einwöchigen Wechsel sitzt immer die Hälfte der Schüler im Präsenzunterricht, die andere Hälfte wird digital hinzugeschaltet. „Wir haben große Klassen mit 32,33 Schülern“, erklärt die Rektorin den Grund.

Gymnasien warten noch ab

Das Konrad-Duden-Gymnasium verzichtet ebenso wie das Andreas-Vesalius-Gymnasium in der Woche bis zum 28. Februar noch komplett auf die persönliche Anwesenheit der Oberstufe. Vorläufig bleibt es beim Distanzunterricht. Denn ab dem 22. Februar finden die Anmeldungen statt, sodass schon Betrieb in den Gebäuden herrscht. Beide Gymnasien haben sich auf das Vorgehen verständigt. „Wir sind im gesamten Corona-Jahr vorsichtig gewesen und wollen den Kurs beibehalten“, sagt KDG-Leiterin Karen Schneider. Und das digitale Lernen habe sich bewährt. Am 1. März starten die Gymnasien mit einem Wechselkonzept, das noch entwickelt wird. „Wechselmodelle bringen im Detail immer Schwierigkeiten mit sich“, erklärt Sebastian Hense, Konrektor am AVG. „Aber ich freue mich, die Schüler wiederzusehen.“

An der Gesamtschule Am Lauerhaas arbeiten alle Gremien noch an dem Fahrplan für die rund 400 Schüler, die dann am Unterricht teilnehmen dürfen. Bis Dienstag, sagt Konrektorin Tanja Menninghaus, soll der Beschluss stehen und dann den Eltern mitgeteilt werden.

Wechselmodell ist Herausforderung

Die Grundschulen in Wesel und Hamminkeln sind grundsätzlich positiv gestimmt und wollen in den kommenden Tagen ebenfalls Konzepte entwickeln. „Alleine aus dem sozialen Aspekt sind wir sehr froh, dass die Schülerinnen und Schüler nicht mehr nur zu Hause unterrichtet werden“, sagte Julia Sartingen, Sprecherin der Grundschulen in Hamminkeln und Leiterin der Grundschule Mehrhoog.

Sie und ihre Kollegen haben noch etwa eine Woche Zeit, um ein Modell für den Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht zu erstellen. „Das ist zwar eine Herausforderung, aber machbar“, so Sartingen.

Grundschulen müssen jonglieren

In der Grundschule „Am Buttendick“ in Wesel sieht man das ähnlich: „Um die Stundenpläne für den Wechselunterricht zu konzipieren und alle Vorgaben einzuhalten, muss man schon jonglieren, aber der Zeitvorlauf dafür ist okay“, erklärt Schulleiterin Dörthe Licht. Man stünde auch in enger Absprache mit den anderen Grundschulen in Wesel, um in etwa einheitliche Modelle vorzulegen.

Laut der Rektoren sind die Lehrkräfte im Großen und Ganzen optimistisch und nehmen auch die angebotenen Testmöglichkeiten weitgehend an. „In unserem Kollegium fühlen sich die meisten doch recht sicher, zumindest gibt es keinerlei Panik wegen der Schulöffnung“, so der stellvertretende Schulleiter der Grundschule am Quadenweg, Mike Lesch.

Ob die Konzepte der Schulen anstandslos durch die Prüfung der Schulaufsicht laufen, wird sich in der nächsten Woche entscheiden. Noch weiter in der Zukunft wird sich zeigen, ob die teilweise Öffnung der Schulen auch aus infektionstechnischer Sicht vertretbar war.