Hamminkeln. Die CDU will auf jeden Fall den Schulstandort an der Weberstraße erhalten. Die Stadt prüft derweil, ob das überhaupt möglich ist.

Soll die Dingender Ludgeri-Grundschule von der Dorfmitte zur alten Kreuzschule umziehen? Diese Frage bewegt zur Zeit viele Dingdener und die Kommunalpolitik. SPD und FDP hatten sich für eine Prüfung des Umzugs stark gemacht und die Verwaltung hatte diese Möglichkeit grundsätzlich eingeräumt. Doch die CDU wehrt sich mit Händen und Füßen, will auf jeden Fall den Standort Weberstraße erhalten.

Die Verwaltung, so Bürgermeister Bernd Romanski, validiere nun noch einmal die Schülerzahlen und die Anmeldungen und Bedarfe für den Offenen Ganztag. Mit diesen Zahlen will die Stadt ein Raumkonzept erarbeiten, das auch die nächsten Jahre genügend Platz für die Schüler und die Betreuung außerhalb des Unterrichts gewährleistet. "Wir wollen wissen, von welchen Prämissen wir ausgehen", so Romanski. Dann werde geprüft, ob das alles in den Bestand passe, ob ein Anbau nötig ist und in diesem Fall natürlich auch Frage: Ist genug Platz am Standort Weberstraße? "Das muss im ersten Halbjahr geschehen", so Romanski zum Zeitplan.

Die CDU wirbt für den alten Standort

Für Erhalt und Ausbau der Ludgeri-Grundschule am bestehenden Standort im Dorfkern setzen sich CDU-Ratsfraktion sowie CDU-Ortsverband Dingden ein und haben einen entsprechenden Antrag für Prüfung und Planung der Erweiterung der Ludgerischule gestellt. Die entsprechenden Mittel sollen in den Haushalt 2021 eingestellt werden.

Schon im Kommunalwahlkampf hatten SPD und FDP den Umzug der Dingdener Grundschule in die alte Kreuzschule ins Gespräch gebracht. Der Dingdener CDU-Ortsvorsitzende Bernhard Borgers stellte nun nochmals klar: „Die CDU will die Schule im Dorf lassen. Dieser Standort hat sich bewährt.“ Borgers verwies darauf, dass die Schul-Turnhalle noch vor wenigen Jahren für über 110.000 Euro saniert wurde und eine Akustikdecke eingebaut worden sei. „Es macht keinen Sinn, eine moderne und funktionsfähige Schule aufzugeben, um an anderer Stelle neu anzufangen“, sagte der CDU-Ortsverbandsvorsitzende. Er verwies auch auf die positive Bewertung im Qualitätsbericht der Bezirksregierung (Schuljahr 2018/19): Hier wird die Lernumgebung mit 95 Prozent bewertet. Dazu zählen Sauberkeit, baulicher Zustand, Mobiliar sowie Größe der Räume. Die Gestaltung des Gebäudes und Geländes wird sogar mit der höchsten Bewertung „Doppelplus“ bewertet.

CDU: Erweiterung ist möglich

Gleichwohl will die CDU die Ludgeri-Schule stärken: Das Schulgebäude mit seinen 16 Klassenräumen auf einem rund 8.000 Quadratmeter großen Gelände bietet heute Raum für rund 500 Grundschüler. „Die Ludgeri-Grundschule ist bedarfsgerecht ausgestattet. Eine Erweiterung dieser Kapazitäten sollte im Bedarfsfall möglich sein, damit auf die vorhandene Infrastruktur aufgebaut werden kann“, heißt es im CDU-Antrag an die Stadtverwaltung. Sollte die Grundschule in die ehemalige Hauptschule umziehen, müssten Gebäude und Gelände jedoch erst grundliegend auf Stand gebracht werden. Außerdem sei unklar, was mit dem Grundschulstandort an der Weberstraße im Dorfkern geschehen soll. Bauhaus: „Auch durch häufige Wiederholungen wird der Vorschlag, die Grundschule im Dorf aufzugeben, nicht besser. Im Gegenteil“.

Verwirrend seien aus Sicht der CDU-Fraktion manche Schülerprognosen der Vergangenheit: „Warum ist die Ringenberger Grundschule seinerzeit zugemacht worden? Warum wurden erst im letzten Jahr die Schulanmeldezahlen der Gesamtschule kritisch gesehen?“

CDU will Generationenquartier an der Kreuzschule

Mit Blick auf die ehemalige Hauptschule zeigt sich der CDU-Ortsverband Dingden von den Überlegungen überzeugt, hier ein modernes Generationen-Quartier zu schaffen. Erste Pläne zeigen einen neuen Kindergarten, Ein- und Mehrfamilienhäuser, Seniorenwohnungen in der alten Kreuzschule und eine Mehrzweckhalle als Haus der Vereine. „Diese Ideen verbinden auf tolle Art und Weise Leben, Wohnen und Geselligkeit. Dieses Zukunftsprojekt wird Dingden noch attraktiver machen“, erläuterte Bernhard Borgers.

Dass an der Kreuzschule ein Kindergarten im Gebäudeteil der alten Pestalozischule entstehen soll, ist bereits politisch entschieden worden. Weil in Dingden einige Neubaugebiete in Planung sind, sieht die Stadt dort einen großen Bedarf an Kita-Plätzen. Deshalb hat sie auch bereits an der städtischen Kita Am Bach einen Container aufgestellt, um der Nachfrage Herr zu werden.

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